Pubertät setzt immer früher ein - Reifung zum Erwachsenen dauert länger

Laut Studien füllen die meisten Menschen die Rolle eines Erwachsenen erst in den Zwanzigern aus

Von Dörte Rösler
13. August 2015

Dank guter Ernährung setzt die Pubertät früher ein als vor Jahrzehnten. Und sie endet auch eher Durchschnittlich mit 16 Jahren haben Jugendliche die hormonelle Umstellung überstanden. Die sogenannte psychosoziale Reifung kann aber noch andauern - junge Menschen werden immer später erwachsen.

Pubertät - im Sturm der Hormone

Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Pubertät eine relativ kurze Spanne im Leben des Menschen. Sie beginnt mit dem Anfluten von Sexualhormonen im Alter von 13 bis 14 Jahren. Da Körperfett die Produktion von Hormonen fördert, setzt die Pubertät bei übergewichtigen Kindern tendenziell früher ein. Die körperlichen Reifungsprozesse sind dann mit 16 oder 17 Jahren abgeschlossen.

Adoleszenz - kognitive und soziale Reifung

Die meisten Eltern verstehen unter Pubertät die gesamte Übergangsphase vom Kind zum Erwachsenen. Wissenschaftlich betrachtet ist die Pubertät aber nur ein Teil der Adoleszenz. Wenn die körperliche Reifung abgeschlossen ist, dauert die kognitive und soziale Entwicklung noch einige Jahre an.

Auch das Gehirn bildet sich nach der Pubertät weiter um. Nachdem der Nachwuchs körperlich erwachsen ist, neigt er deshalb trotzdem noch zu kindlichen Verhaltensweisen.

Immer später erwachsen

Das Gesetz betrachtet junge Menschen ab dem 18. Geburtstag als volljährig. Erwachsen ist davon kaum einer. Laut neueren Studien füllen die meisten Menschen die Rolle eines Erwachsenen erst in den Zwanzigern aus. Bei manchen dauert es bis zum 30. Geburtstag - so lange wie nie zuvor.