Wie die Jungfräulichkeit festgestellt werden kann

Mit Jungfrauen sind Frauen gemeint, die noch keinen Sex hatten. Um die Jungfräulichkeit festzustellen, wird auf bestimmte Methoden zurückgegriffen.

Von Jens Hirseland

Spricht man von Jungfrauen, sind damit nicht speziell junge Frauen gemeint. Stattdessen werden durch diesen Begriff heiratsfähige und nicht heiratsfähige Frauen voneinander unterschieden.

Da man in manchen Kulturkreisen noch immer großen Wert auf Jungfräulichkeit bei Frauen legt, versucht man die Unversehrtheit des so genannten Jungfernhäutchens durch bestimmte Methoden festzustellen.

Wann das Hymen reißen kann

Jungfrauen sind Frauen, die noch keinen Geschlechtsverkehr mit einem Mann hatten. Zu den Merkmalen einer Jungfrau gehört, dass ihr Jungfernhäutchen (Hymen) meist noch unversehrt ist.

Kommt es zum ersten Geschlechtsverkehr, reißt das Hymen ein, was zu einer leichten Blutung führt. In früheren Zeiten galt daher ein blutiges Laken als Beweis für die Jungfräulichkeit der Frau. Diese Methode kommt auch heute noch im islamischen Kulturkreis häufig zur Anwendung. So überprüft man nach der Hochzeitsnacht eines Paares, ob das Laken Blutflecken aufweist.

Allerdings ist diese Maßnahme sehr fragwürdig, denn das Jungfernhäutchen kann auch schon vor dem ersten Geschlechtsverkehr durch bestimmte Umstände reißen. Dazu gehören zum Beispiel:

Außerdem gibt es keine Garantie, dass es beim ersten Geschlechtsverkehr auch wirklich zu einer Blutung kommt. So tritt bei der Hälfte aller Frauen keine Blutung bei der Entjungferung (Defloration) auf. Manchmal reißt das Hymen, das sehr dehnbar ist, beim Geschlechtsverkehr auch überhaupt nicht.

Die Legendenbildung zur blutigen Entjungferung wird darauf zurückgeführt, dass es beim Geschlechtsverkehr zwischen Männern und sehr jungen Mädchen, der in früheren Zeiten üblich war, bei diesen zu Verletzungen im Genitalbereich kam, was zu den Blutungen führte.

Die Feststellung des Risses

Eindeutig feststellen lässt sich der Zustand des Jungfernhäutchens nur durch einen Besuch beim Frauenarzt. Da die Jungfräulichkeit in bestimmten Religionen die Grundvoraussetzung für eine Ehe ist, hat dies bei Frauen, die bereits Erfahrungen mit Geschlechtsverkehr haben, großen psychischen Druck zur Folge.

Maßnahmen zur Wiederherstellung des Hymens

Dies führt mitunter dazu, dass die Betroffenen aus Angst vom Arzt eine Hymenalrekonstruktion durchführen lassen. Dabei handelt es sich um ein chirurgisches Verfahren zur Wiederherstellung eines fehlenden oder beschädigten Jungfernhäutchens.

Da das Häutchen keinen biologischen Zweck erfüllt, nimmt man diesen kostspieligen Eingriff nur aus kulturellen oder sozialen Gründen vor. Die Rekonstruktion ist so gut, dass sie selbst Mediziner nicht erkennen können.