Der Ablauf einer Beschneidung (Zirkumzision)

Unter einer Beschneidung versteht man die teilweise oder vollständige Abtrennung der männlichen Vorhaut. Sie kann auf unterschiedliche Weise ablaufen.

Von Jens Hirseland

Eine Beschneidung der männlichen Vorhaut (Praeputium) bezeichnet man auch als Zirkumzision. Sie wird aus unterschiedlichen Gründen durchgeführt. So erfolgt sie aus:

  • medizinischen Gründen
  • hygienischen Gründen
  • ästhetischen Gründen
  • religiösen Motiven

Zirkumzision

Im Rahmen einer Zirkumzision trennt man die Vorhaut des Mannes entweder zum Teil oder auch vollkommen ab. Die Beschneidung ist also ein kleiner operativer Eingriff, der sich bei erwachsenen Menschen ambulant und unter örtlicher Betäubung durchführen lässt. Kinder erhalten in der Regel eine Vollnarkose.

Der Ablauf der Beschneidung kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. So gibt es mehrere chirurgische Verfahren:

  1. Bei einer regulären Zirkumzision ist es in der Regel üblich, die Vorhaut mit einer Klemme zu fassen. Anschließend durchtrennt man vor dieser Klemme die Ebene, die die Eichel schützt.

    In den meisten Fällen kürzt der Chirurg auch das innere Vorhautblatt.

  2. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Haut an zwei bestimmten Stellen, die zuvor markiert werden, zirkulär zu durchtrennen. Durch die Markierung wird auch festgelegt, wie viel Haut entfernt werden soll.

Die Dauer einer regulären Zirkumzision beträgt nur etwa 15 Minuten. Nach der Entfernung der Vorhaut vernäht der Chirurg die Wundränder mit selbstauflösendem Material. Normalerweise ist die Wunde nach ca. 14 Tagen wieder verheilt.

Auf Geschlechtsverkehr sollte man nach dem Eingriff jedoch mindestens drei Wochen verzichten.

Partielle Zirkumzision: die Plastic-bell-Methode

Bei einer partiellen Zirkumzision schneidet der Chirurg die Vorhaut zum Teil ein und schiebt dann eine Glocke aus Plastik über die Eichel. Dieses Verfahren bezeichnet man als Plastic-bell-Methode. Die Vorhaut bindet man anschließend am Glockenrand ab. Auf diese Weise wird die Blutversorgung unterbrochen, wodurch die Vorhaut nach einigen Tagen abfällt.

Die Plastic-bell-Methode kommt vor allem bei kleinen Kindern zur Anwendung. In den USA verwendet man bei Säuglingsbeschneidungen auch eine Klemme, die man zwischen Vorhaut und Eichel schiebt. Anschließend klemmt man die Vorhaut sanft ab. Das Verfahren hat den Vorteil, dass der Blutverlust dabei nur gering ausfällt.

Beschneidung des Vorhautbändchens

In manchen Fällen erstreckt sich die Beschneidung auch nur auf das Vorhautbändchen (Frenulum praeputii) an der unteren Seite des Penis. Durch ein zu kurzes Vorhautbändchen kann die Erektion sehr schmerzhaft verlaufen. Aus diesem Grund wird das Bändchen entweder durchtrennt und wieder vernäht oder gänzlich entfernt.