Progesteron schützt vor einer zu frühen Geburt

Von Jutta Baur
20. Dezember 2011

Obwohl die medizinischen Fortschritte das Überleben von Frühgeborenen stark verbessert haben, ist eine vorzeitige Entbindung immer noch für den Säugling problematisch. Amerikanische Wissenschaftler haben nun herausgefunden, wie man den zu zeitigen Geburtstermin möglicherweise verhindern kann.

Die Experten plädieren einerseits für Ultraschalluntersuchungen, wie sie bei uns bereits üblich sind. Dabei kann man die Gefährdung einigermaßen abschätzen. Ist beispielsweise der Gebärmutterhals der Frau kürzer als 25 Millimeter, besteht ein erhöhtes Risiko, das Kind nicht bis zum Ende austragen zu können. Sollte eine Frühgeburt wahrscheinlich sein, bekommen die Schwangeren ein Scheidengel, das Progesteron enthält. Dieses Hormon wird auch natürlich während der Schwangerschaft gebildet. Wie die Untersuchungsergebnisse zeigten, reduziert sich durch die Gabe des Gels die Zahl der Frühgeburten und zwar für die ganz frühen, die vor der 23. Woche zur Welt kommen würden, wie auch für die späteren, nach der 35. Schwangerschaftswoche.

John O'Brien, Leiter der Studie, nahm zusammen mit seinen Mitarbeitern die Untersuchungsergebnisse von 775 Schwangeren genauer unter die Lupe. Für ihn sind seine Erkenntnisse ein Durchbruch auf einem Gebiet, auf dem es schon seit längerem keine signifikante Weiterentwicklung gegeben hat.