Ansprechpartner bei Stillproblemen, wie zum Beispiel bei wunden Brustwarzen

Das Stillen ist eine ganz besondere Zeit für Mutter und Kind von inniger Nähe und großer emotionaler Bindung. Die Muttermilch gilt nachweislich als die beste Ernährung für das Baby.

Von Claudia Rappold

Sind Mutter und Kind erst einmal ein eingespieltes Team, ist die Nahrung immer parat, richtig temperiert und bietet Mama und Kind nur entscheidende Vorteile. Die Mama sollte sich in jedem Fall ausreichend Ruhe und Entspannung gönnen und darauf achten, dass sie ausreichend trinkt. Doch in manchen Fällen will und will es nicht so recht klappen.

Wie finde ich Hilfe zum Stillen in meiner Nähe?

Durch die hormonelle Umstellung kommt nach der Entbindung die Milchbildung in Gang und die Nahrung für das Neugeborene steht relativ schnell zur Verfügung. Die Muttermilch erfüllt die Bedürfnisse des Säuglings und enthält alle wichtigen Stoffe, auch um vor Infektionen zu schützen.

Nachgewiesener Weise schützt die Muttermilch vor Allergien und stärkt die Mutter-Kind-Bindung.

Ansprechpartner bei Stillproblemen

Trotzdem können auch Stillprobleme auftauchen, hier findet man als ersten Ansprechpartner:

Angebot und Nachfrage regeln zu Anfang die Milchmenge: Je weniger das Kind an der Brust saugt, umso weniger Milch wird produziert. Gerade bei Erstgebärenden kann es am Anfang noch zu Schwierigkeiten kommen.

Eine zusätzliche Gabe von Tee oder Flaschenmilch würde die natürliche Regulation nur stören. Das Stillen begünstigt auch die Gebärmutterrückbildung nach der Entbindung.

Bekannte

Oft gibt es im Verwandten- und Bekanntenkreis Mütter, die bereits gestillt haben, die über Erfahrung verfügen und mit Rat und Tat zur Seite stehen können. In fast jeder Ortschaft und Stadt gibt es Stillgruppen, um Erfahrungen auszutauschen.

Stillgruppen

Kontakt zu existierenden Stillgruppen kann man in der Regel über die Hebammen knüpfen. Bei all den Vorteilen, die das Stillen bietet, kann es trotzdem manchmal zu Schwierigkeiten und auftauchenden Fragen kommen. Sei es, dass die Milchmenge nicht mehr ausreicht oder das Kind nicht richtig trinken will. Da kann der Austausch mit anderen Müttern sehr hilfreich sein. Auch beim Frauenarzt findet man oft Broschüren von ortsansässigen Stillgruppen.

Geduld haben

Das Stillen ist eine Entscheidungssache, hinter der man voll und ganz stehen sollte. Am besten macht man sich schon während der Schwangerschaft Gedanken darüber, denn halbherzige Stillversuche sind meist zum Scheitern verurteilt. Gerade in der Anfangszeit braucht es schon ein bisschen Geduld und Ausdauer, bis alles richtig klappt.

Was tun bei wunden Brustwarzen?

Manchmal wird die Freude durch entzündete Brustwarzen getrübt, das ist unangenehm und vor allen Dingen auch schmerzhaft für die Mutter.

Ursachen

Hauptsächlich zu Anfang des Stillens kann es bei empfindlichen Brustwarzen zu Entzündungen kommen, bis sich diese an das Saugen des Kindes gewöhnt haben. Die Entzündung sollte aber innerhalb weniger Tage abklingen.

Wunde Brustwarzen können auch entstehen, wenn das Kind falsch und zu lange angelegt wird. Hier kann die Hebamme helfen und Tipps geben, natürlich auch zeigen, wie das Kind richtig zum Saugen angelegt werden soll. Langanhaltende und starke Schmerzen beim Stillen sind nicht normal.

Auch ein zu kleiner und schlecht sitzender BH, vielleicht noch aus einem falschen Material, kann die Brustwarzen unter Umständen wund scheuern. Ein BH aus Naturmaterial ist empfehlenswert, damit die Haut richtig atmen kann und sich durch entstehende Feuchtigkeit nicht noch mehr entzündet.

Behandlung

Muttermilch und Cremes

Viele Hebammen empfehlen, die entzündeten Brustwarzen mit Muttermilch zu bestreichen, da diese eine heilende Wirkung hat. Es gibt aber auch speziell entwickelte Cremes für entzündete und eingerissene Brustwarzen, die man in der Apotheke erfragen kann. Kühlende Umschläge oder gekühlte Gelkissen können den Schmerz lindern.

Antibiotikum

Wenn aber noch Fieber und Grippesymptome hinzukommen und vielleicht eine heiße und geschwollene Brust, muss man unbedingt zum Arzt, um eine Mastitis, das ist eine Brustentzündung, auszuschließen.

Unter Umständen muss man eventuell auch ein Antibiotikum einnehmen - es gibt auch Antibiotika, die während der Stillzeit eingenommen werden dürfen und dem Kind nicht schaden. Der Arzt muss natürlich genau über die Situation informiert werden.

Stillhütchen

Manche Mütter schützen ihre entzündeten Brustwarzen durch ein Stillhütchen, dies sollte aber nur im äußersten Notfall gemacht werden, da die Kinder das Stillhütchen entweder nicht akzeptieren oder danach nicht mehr normal von der Brust trinken.

Stilleinlagen

Manche Hebammen empfehlen bei entzündeten Brustwarzen auch reine Schurwolleinlagen für den BH, da diese über das beruhigende und heilende Wollfett verfügen. Weiterhin werden auch

empfohlen. Bei dem Waschen der Brust sollte man auf aggressive Seifen verzichten; trockene Wärme hingegen tut den entzündeten Brustwarzen gut.