Äh und Öhm nicht unterdrücken - Kinder lernen das Sprechen mit solchen Füllwörtern sogar schneller

Kinder erkennen Signalwirkung der Füllwörter und strukturieren entsprechend ihr Gespräch

Von Cornelia Scherpe
20. April 2011

In der geschriebenen Sprache ist es undenkbar und auch beim Sprechen gilt es nicht als guter Stil: Das Verwenden von Füllwörtern. Solche Wörtchen wie etwa "Äh" oder "Öhm" haben keine Bedeutung und entschlüpfen uns meistens wenn wir Nachdenken und kurz beim Sprechen stocken müssen.

Füllwörter zulassen

Sprachforscher und Entwicklungsforscher haben aber ermittelt, dass die vielleicht stillosen Wörter dennoch einen Wert besitzen. Eltern sollten beim Sprechen mit ihren Kleinsten die Wörter ruhig zulassen und auch selbst verwenden.

Für Kinder, die eben das Sprechen erlernen, dienen die Wörter als Signale. Sie können erkennen, dass Mutter oder Vater eben nachdenken und offenbar gleich ein neues Wort, beziehungsweise eine neue Information weitergeben.

Kommunikative Absicht der Pause

Die Kinder verstehen also die kommunikative Absicht in den Pausen. Diese Fähigkeit besitzen sie aber natürlich nicht von Geburt an, sondern erlernen sie allmählich.

Die Forscher gehen davon aus, dass die Kinder etwa ab dem zweiten Lebensjahr die Signalwirkung der Füllwörter erkennen. Diese Erkenntnis soll Eltern aber keineswegs dazu verleiten, die Sprachpausen mit Absicht in ihre Sätze einzubauen.