Schädelverformungen bei Babys sind leicht heilbar: Helmtherapie oft überflüssig

Schädeldeformationen können auf unterschiedliche Weise therapiert werden

Von Nicole Freialdenhoven
7. Mai 2015

Bei manchen Babys kommt es aufgrund einer zu häufig eingenommenen Schlafposition zu einem abgeflachten Hinterkopf (Brachyzephalie) oder einer abgeflachten Schädelseite (Plagiozephalie). Mediziner beobachten eine Zunahme dieser Schädeldeformationen, seit Eltern dazu geraten wird, ihre Babys auf dem Rücken schlafen zu lassen um den plötzlichen Kindstod zu vermeiden.

Eine sogenannte Helmtherapie, bei der das Baby einen weichen, maßgeschneiderten Helm oder eine Kopforthese tragen muss um die Schädelverformung rückgängig zu machen, ist jedoch nur in wenigen Fällen notwendig.

Die Studie

Eine Studie mit 4378 Kleinkindern ergab, dass sich bei 77% der Kinder, die eine konservative Therapie erhielten, die Kopfform wieder normalisierte. Als konservative Therapie galt eine physikalische Therapie kombiniert mit Ratschlägen für die Eltern, das Baby immer wieder in unterschiedliche Positionen zu legen und es im wachen Zustand auch auf dem Bauch liegen zu lassen.

In 16% der Fälle mussten die Kinder jedoch zu einer Helmtherapie wechseln und in 7% blieb der Kopf auch nach der Behandlung noch leicht abgeflacht. Bei Kindern, die von Anfang an eine Helmtherapie erhielten, lag die Erfolgsrate bei 94%.

Eltern als größter Risikofaktor

Als größter Risikofaktor für das Misslingen der Heilung gelten ausgerechnet die Eltern: Wenn diese den Ratschlägen zu einer regelmäßigen Positionsveränderung des Babys nicht folgten, konnte auch keine vollständige Rückbildung der Schädeldeformation erreicht werden. Zu den weiteren Risikofaktoren zählten ein höheres Alter bei Behandlungsbeginn und ein angeborener Schiefhals.