Egal ob hetero- oder homosexuell: Orientierung der Eltern beeinflusst das Kindeswohl nicht

Von Cornelia Scherpe
22. Juli 2013

Viele Paare entscheiden sich irgendwann in ihrem gemeinsamen Leben für ein Kind. Nicht alle haben dabei die Möglichkeit, ein eigenes Kind zu bekommen und manche entscheiden sich auch bewusst dagegen. In diesem Fällen steht ihnen noch die Möglichkeit einer Adoption offen. Auch homosexuelle Paare dürfen inzwischen in Deutschland ein Kind adoptieren und so eine Familie gründen.

Doch Kritiker merken immer wieder an, dass sie ein Problem darin sehen. Die sexuelle Orientierung der Eltern könnte das Wohl der Jungen und Mädchen gefährden, so der Vorwurf. Eine Studie hat sich mit dieser Thematik beschäftigt und ihre Ergebnisse nun veröffentlicht. Sie kann dabei klare Entwarnung geben: Die sexuellen Ausrichtungen der Eltern spielen für das Kindeswohl überhaupt keine Rolle.

Untersucht wurde das Familienleben in insgesamt 104 Fällen. Alle Paare hatten ein Kind adoptiert, bevor es einen Monat alt war. Diese Voraussetzung musste die Studie ansetzen, damit eine ausschlaggebende Beeinflussung der Kinder vor der Adoption ausgeschlossen werden konnte. 50 Paare waren heterosexuell und die übrigen 54 waren homosexuell. 29 Mal handelte es sich dabei um schwule Paare und 25 Mal um Frauen in einer lesbischen Lebensgemeinschaft.

Man untersuchte die Familien nun, nachdem die Kinder circa drei Jahre alt waren und analysierte, wie sich die Jungen und Mädchen entwickelt hatten. Dabei kam heraus, dass es den Kindern am besten ging, in deren Familien auch die Eltern mit der Arbeitsverteilung gut zurecht kamen. War dagegen ein Elternteil mit der zugedachten Rolle weniger zufrieden, schlug sich dies auch auf den seelischen Zustand der Kinder nieder, so die Psychologen vor Ort. Ob das Paar hetero war oder homosexuell lebte, hatte dagegen überhaupt keinen Einfluss auf die Entwicklung gehabt.