Neue Richtlinien bei Frühgeburten: Frühchen sollen noch besser versorgt werden

Von Cornelia Scherpe
28. Juni 2013

Der Gemeinsame Bundesausschuss, kurz GBA, hat sich die aktuelle Lage bei der Versorgung von Frühchen in Deutschland angesehen und ist damit nicht komplett zufrieden. Rund 10.000 Jungen und Mädchen erblicken in Deutschland vor der 30. Schwangerschaftswoche das Licht der Welt.

Diese Kinder, die vor dem Ablauf der neun Monate bereits den Mutterleib verlassen, haben diverse Risiken zu tragen. So sind Frühchen entsprechend kleiner und manche Organe eventuell noch unterentwickelt. Daher benötigen die kleinen Erdenbürger eine lückenlose Betreuung, um auch außerhalb der Mutter gesund weiterwachsen zu können.

Der GBA will daher die bisherigen Versorgungsanforderungen weiter nach oben setzten und damit eine intensivere Betreuung ermöglichen. Die neu beschlossene Richtlinie sieht vor, dass spätestens 2017 eine gut ausgebildete Pflegekraft maximal zwei Frühchen betreut. Der bisherige Standard sieht vor, dass eine Fachkraft für viele Frühgeburten zuständig ist und all die Kinder gemeinsam auf einer Intensivstation überwacht werden. Doch laut der GBA verdient jedes Kind nach Möglichkeit die ungeteilte Aufmerksamkeit eines oder einer Fachangestellten.

Bis diese Regelung 2017 fest in Kraft tritt, dürfen die Kliniken in den kommenden vier Jahren noch davon abweichen. Allerdings werden sie bereits jetzt in die Pflicht genommen, jede Abweichung sinnvoll zu begründen. Gibt es genügend Ressourcen und Personal, so soll die Regelung bereits jetzt durchgeführt werden.

Die GBA weist außerdem darauf hin, dass eine Frühgeburt normalerweise recht gut planbar ist. So ist es der Normalfall, dass sich die verfrühte Entbindung circa zwölf Stunden zuvor ankündigt. Dies wiederum bedeutet, dass es für die die betroffene Schwangere und die gewählte Klinik genügend Zeit gibt, um alle notwendigen Schritte einzuleiten und Vorbereitungen zu treffen.