Trockene Augen lindern - Medikament Anakinra gegen Rheuma kann auch bei der Xerophthalmie helfen

Von Cornelia Scherpe
23. April 2013

Der Fachbegriff für krankhaft trockene Augen lautet Xerophthalmie. Diese kann unterschiedlich schwer ausfallen und den Alltag belasten. Bei manchen Patienten ist nur die Tränenproduktion leicht vermindert, was sich mit rezeptfreien Augentropfen zur Befeuchtung behandeln lässt. Deutlich häufiger leiden Menschen mit Xerophthalmie aber an einer Störung innerhalb der Meibom-Drüsen.

Dabei handelt es sich um die Talgdrüsen der Augen und diese befinden sich direkt am Augenlid. Während die Tränendrüsen für die nötige Befeuchtung sorgen sollen, ist es Aufgabe der Meibom-Drüsen die Tränenflüssigkeit vor dem zu schnellen Verdunsten zu bewahren. Sind sie nicht voll funktionstüchtig, kommt es also trotz genügend Tränenflüssigkeit zu trockenen Augen. Hier helfen meist auch keine befeuchtenden Augentropfen mehr, sondern nur Tropfen mit Wirkstoffen und Tabletten.

Nun haben Forscher herausgefunden, dass ein bereits gut erforschtes Medikament neu zum Einsatz kommen könnte. Die Rede ist von Anakinra, einem Mittel, das eigentlich bei Rheuma benutzt wird. In der Studie konnte der Wirkstoff die Tränenproduktion derart gut verbessern, dass trotz defekter Meibom-Drüsen so viel Flüssigkeit im Auge war, dass die Betroffenen deutlich weniger Beschwerden hatten.

In den USA wurden 75 Patienten in die Studie einbezogen, wobei eine Gruppe nur normale befeuchtende Augentropfen bekamen und die anderen Tropfen, die entweder 2,5 Prozent oder fünf Prozent des Wirkstoffes Anakinra enthielten. Es reichten allerdings bereits 2,5 Prozent, um bei 29 Prozent der Behandelten eine echte Normalisierung zu erzielen. Dies gelang in der Placebo-Gruppe nur bei sieben Prozent. Eine allgemeine Verbesserung erreichten 30 Prozent in der Anakinra-Gruppe. Dies war das 6-Fache gegenüber der Kontrollgruppe, die nur auf fünf Prozent kam.