Regisseur ersetzt Auge durch eine Kamera

Dokumentarfilm-Reggiseur lässt sich nach Schießunfall Kamera in Augenhöhle einpflanzen

Von Ingo Krüger
31. August 2011

Dokumentarfilm-Regisseur Rob Spence verlor als Folge eines Schießunfalls sein rechtes Auge. Nun verwirklicht der einäugige Kanadier ein ungewöhnliches Projekt. In der leeren Augenhöhle befindet sich nun eine Kamera, mit der Spence einen ungewöhnlichen Film drehen möchte.

Rechtliche und ethische Bedenken der Augenkamera

Als Dokumentarfilmer suche man den unmittelbaren Kontakt zu den Menschen, über die man berichte, erklärt der Regisseur. Da gäbe es natürlich keinen besseren Kontakt als eben den Augenkontakt. Die Herstellerfirma OmniVision aus Kalifornien optimierte die ursprünglich für Darmspiegelungen entwickelte Kamera für die Zwecke des Kanadiers.

Allerdings äußerten Fachleute bereits rechtliche und auch ethische Bedenken. Schließlich ist Rob Spence eine wandelnde Überwachungskamera, die Bilder aufzeichnet, ohne dass dies jemand erfährt. So werde das Auge des Betrachters praktisch zum Spion, mahnt Marc Rotenberg vom Washingtoner Informationszentrum zum Schutz der Privatsphäre im Elektronikzeitalter.

Spielehersteller nutzte die Idee der Augenkamera für einen Spieleheld

Diese Bedenken kann Spence nachvollziehen. Er gesteht ein, dass Freunde und Bekannte merklich nervöser würden, wenn er ihnen von der Kamera berichte. Sie hätten kein großes Interesse, ständig gefilmt zu werden.

Auch die Werbewirtschaft ist bereits auf den Regisseur aufmerksam geworden. So nutzen die Entwickler des neuen Cyborg-Spiels "Deus Ex: Human Revolution" Spence, um ihr SciFi-Spiel populär zu machen. Der Spieleheld ist ebenfalls mit künstlichen Implantaten ausgestattet.