Eisspray- Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen

Als Eisspray oder Kältespray bezeichnet man ein spezielles Arzneimittel zur Kühlung von Prellungen oder Verstauchungen. Es kommt vor allem bei Sportverletzungen zum Einsatz.

Von Jens Hirseland

Einsatz

Ziel und Zweck eines Eissprays, das auch als Kältespray bezeichnet wird, ist die rasche und wirksame Kühlung einer verletzten Körperstelle. Vor allem bei leichten Sportverletzungen hat sich dieses kühlende Arzneimittel oftmals bewährt.

So lassen sich auf diese Weise

wirksam behandeln. Zudem wirkt das Eisspray schneller bei Schmerzen und Entzündungen als Schmerztabletten oder Salben.

In der Zahnmedizin verwendet man Kältesprays auch zur Überprüfung der Vitalität der Zähne.

Wirkungsweise

Eissprays enthalten unter anderem entzündliche Kohlenwasserstoffe. Dazu gehören flüssige Gase wie:

  • Butan
  • Pentan
  • Propan

Oftmals werden diese drei Stoffe auch miteinander vermischt. Im medizinischen Bereich wird zumeist Chlorethan eingesetzt. In der Regel erreichen die Kältesprays Temperaturen von -25 bis -55 Grad Celsius. Die verwendeten Gase haben selbst keinen direkten Einfluss auf Schmerzen oder Entzündungen.

Beim Sprühen kommt es zur Verdampfung der Gase, wodurch sie wieder gasförmig werden. Während dieses Vorgangs bildet sich eine starke Verdunstungskälte, die für die lindernde Wirkung des Kältesprays verantwortlich ist.

Anwendung

Bei der Anwendung wird das Eisspray in einem Abstand von ca. dreißig Zentimetern auf die verletzte Stelle gesprüht. Unmittelbar danach tritt der schmerzlindernde Effekt ein. Dies geschieht dadurch, dass die Kälte zahlreiche Prozesse, die bei einer Entzündung eintreten, verlangsamt.

Entzündungssymptome wie Schmerzen, Rötungen und Erwärmung entstehen unter anderem durch eine starke Durchblutung der Kapillaren. Mit Hilfe der niedrigen Temperaturen des Eissprays kann jedoch bewirkt werden, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen, wodurch der Durchfluss des Blutes gebremst wird. Auf diese Weise lassen sich Erwärmung und Rötung zunächst aufhalten.

Darüber hinaus setzt die Kälte des Sprays die Nervenleitgeschwindigkeit herab, sodass schmerzauslösende Informationen über die Nervenbahnen nur verzögert übermittelt werden, wodurch die betroffene Körperstelle weniger weh tut.

Oftmals wird den Eissprays auch pflanzliches Menthol beigemischt, das temperaturempfindliche Nervenenden zusätzlich reizt und gleichzeitig die Reizung durch physische Stimuli überlagert.

Kältespray als Erste-Hilfe-Maßnahme

Die Wirkung der Eissprays ist jedoch nur oberflächlich und kurzfristig begrenzt, sodass es sich vor allem um eine Erste-Hilfe-Maßnahme nach einer Verletzung handelt. Danach sind weitere Schritte zur Behandlung erforderlich.

Nebenwirkungen

Wendet man das Spray fachgerecht an, sind keine Risiken oder Nebenwirkungen zu befürchten.

Anwendungshinweise

  • Beim Sprühen sollte man jedoch darauf achten, dass ein gewisser Sicherheitsabstand von ca. 30 Zentimetern eingehalten wird.
  • Zudem ist es wichtig, das Spray nicht zu lange auf die verletzte Stelle zu sprühen, da es sonst zu Erfrierungen kommen kann.
  • Keinesfalls darf man ein Kältespray in die Augen oder auf offene Wunden sprühen, da dies schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann.
  • Bei Kindern wird empfohlen, auf ein Eisspray zu verzichten und stattdessen lieber Kältepackungen oder Eiswasser anzuwenden.