Schottische Regierung warnt vor Phenazepam-Konsum

Phenazepam - Schottische Regierung warnt vor Einnahme des Anti-Epileptikums

Von Frank Hertel
12. Juli 2011

In der ehemaligen Sowjetunion wurde das Benzodiazepham mit der Bezeichnung Phenazepam gegen Epilepsie, die Folgen des Alkoholentzuges, bei Schlaflosigkeit und vor chirurgischen Eingriffen eingesetzt. Phenazepam ist heute noch in den Nachfolgestaaten der UDSSR frei in der Apotheke erhältlich. Von dort hat es über den Internethandel den Weg zu westlichen Drogensüchtigen gefunden. 2010 berichteten Gerichtsmediziner aus Charleston in West-Viginia über einen Todesfall aufgrund einer Mischung von Phenazepam und Mohntee.

Vermehrt Phenazepam-Spuren bei Drogentoten gefunden

In schottischen Medien wurde von fünf Krankenhauseinweisungen nach Konsum des phenazepamhaltigen Produkts "Bonsai Supersleep" berichtet. Daraufhin hat der forensische Toxikologe Peter Maskell von der Universität Dundee im Blut von neun schottischen Drogentoten Phenazepam-Spuren gefunden.

Allerdings war das Anti-Epileptikum nicht die Todesursache. Dennoch warnte die schottische Regierung kürzlich vor der Einnahme von Phenazepam. Auf die Liste der verbotenen Substanzen kann sie das Medikament allerdings nicht setzen, weil sie die wirksame Substanz im Phenazepam nicht kennt. Über den Vorgang berichtet das "British Medical Journal" in seiner aktuellen Ausgabe.