Kampf gegen resistente Bakterien: Neue Antibiotika-Stoffe aus Froschhaut

Von Thorsten Hoborn
30. August 2010

Seit Alexander Fleming 1928 das Penicillin entdeckt hat, wurden viele weitere Antibiotika für den Kampf gegen gefährlichen Infektionskrankheiten entwickelt. Doch Bakterien passen sich an Umweltbedingungen an und entwickelten im Laufe der Zeit Resistenzen gegen zahlreiche Antibiotika.

US-Wissenschaftler haben auf der Suche nach neuen antibiotisch wirkenden Substanzen schon lange die Hautdrüsen der Frösche unter die Lupe genommen, da diese Giftstoffe produzieren, die sie vor Krankheitserregern und Keimen zu schützen scheinen. Forschern ist es nun gelungen, 200 Proteine im Labor chemische nachzubauen, deren Bauplan sie zuvor bei den Tieren kopiert hatten. Das Hauptproblem bei der Anwendung der Substanzen auf den menschlichen Organismus ist die Tatsache, dass die Gifte auch den Menschen selbst angreifen und nicht nur Bakterien vernichten. Doch dieses Problem konnte durch Proteinmodifikationen nun nahezu beseitigt werden, so dass in etwa fünf Jahren bereits die ersten Substanzen am Menschen getestet werden könnten.