Umstrittenes Medikament: Die Pille Diane-35 ist von EU-Behörde als Aknemittel befürwortet worden

Von Ingrid Neufeld
28. Mai 2013

Die Pille Diane-35 musste in Frankreich vom Markt genommen werden. Jetzt hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) das Mittel für bestimmte Patienten empfohlen, nämlich für diejenigen für die der Nutzen größer ist als die Gefahr einer Thrombose. Es kann also bei leichter bis schwerer Akne verordnet werden.

Das Produkt war in Frankreich vom Markt genommen worden, nachdem es für mehrere Todesfälle verantwortlich gemacht wurde. Doch jetzt wird es nochmal begutachtet. Demnächst wird über eine veränderte Marktzulassung entschieden. Allerdings schreiben europäische Regelungen eine "koordinierte europäische Herangehensweise" vor.

In Frankreich war das Mittel auch als Antibabypille eingesetzt worden, in Deutschland ist man bei der Verschreibung zurückhaltender. Frankreich beruft sich bei seiner Entscheidung vor allem auf die Tatsache, dass Frauen, die das Mittel schlucken ein vierfach so hohes Risiko für eine Thromboseerkrankung haben mit der Folge von Lungenembolien und Schlaganfällen. Als Verhütungsmittel gibt es ohnehin keine gesicherten klinischen Studien für die Wirksamkeit.