Machen Sie das Beste aus Ihrer Mittagspause - die Mittagspause richtig nutzen

Nehmen Sie es nicht weiter hin, dass Ihre Arbeit nun einmal stressig und anstrengend ist und Sie deshalb keine Zeit für Pausen haben. Phasen der zu harten Arbeit müssen in absehbarer Zeit durch Erholungsphasen wieder aufgefüllt werden. Erfahren Sie mehr darüber, welche Möglichkeiten bestehen.

Von Andreas Hadel

Die Mittagspause kommt oft zu kurz

Selten ist es der Fall, dass sich Arbeitskollegen während der Mittagspause über andere Dinge als Arbeitsthemen unterhalten. Oft hängt man der letzten Sitzung nach oder dem noch vor einem liegenden Arbeitspensum. Es fällt schwer den Schreibtisch auszublenden, auch wenn man sich in der Kantine, Mensa, dem Restaurant oder einer Imbissbude befindet.

In der Regel fällt die Mittagspause in stressigen Berufen eher aus. Eine Studie belegt, dass ca. 30% der Befragten eine Mittagspause nimmt, die kürzer als 30 Minuten ist und 5% nur eine Mittagspause von 15 Minuten in Anspruch nehmen. Einer von zehn Personen macht während der Arbeitszeit nie eine Mittagspause und einer von fünf verlässt seinen Schreibtisch nicht und isst, während er weiterarbeitet.

Sorgen Sie für Entspannung

Man muss kein Arzt sein, um absehen zu können, dass diese Art des Arbeitens und Alltags keiner gesunden Lebensweise entspricht und dass diese Arbeitsweise mit der Zeit zu einer Überforderung, Leistungsabnahme bis hin zum Burnout führen kann.

Machen Sie sich bewusst, dass es für den Körper und vor allem für die konstante Gehirnleistung notwendig ist, von anstrengenden und leistungsintensiven Phasen erholen zu können. Auch wenn der Arbeitstag stressig ist und es keine Zeit für eine Pause zu geben scheint, dann ziehen Sie spätestens am nächsten Tag die Konsequenz für sich und arbeiten Sie weniger.

Erholen Sie sich von den Anstrengungen, auch wenn Sie nicht unbedingt merken, wie sehr Ihr Körper gestresst und überarbeitet ist. Das Schleppen bis zum nächsten Urlaub und weiter durcharbeiten bis dahin ist keine ratsame und zu unterstützende Lösung.

Kleine Pausen einbauen

Junge Frau im Stress guckt auf Wanduhr

Denken Sie an jedem Arbeitstag daran, dass Sie sich Auszeiten nehmen, und wenn diese auch noch so kurz sind. Nehmen Sie sich einen Moment und rufen Sie eine gute Freundin oder einen guten Freund an.

Lassen Sie sich auf diese Art aus Ihrem Arbeitstrott herausziehen. Oder kümmern Sie sich um private Angelegenheiten: recherchieren Sie kurz in Themen, die Ihnen im Privaten wichtig sind und kümmern Sie sich gegebenenfalls um entsprechende Telefonate.

Konzentrieren Sie sich dann wieder auf Ihre Arbeit. In der nächsten freien Minute gehen Sie zum Fenster, öffnen es weit und atmen tief aus und ein. Wiederholen Sie dies ein paar Mal. Gehen Sie im Büro ein wenig auf und ab oder holen Sie sich etwas aus der Teeküche oder drucken Sie etwas auf dem Gemeinschaftsdrucker, so dass Sie veranlasst sind, Ihre Sitzposition für einen Moment zu verlassen. Eine Verbesserung zum ständigen Sitzen stellt ein Stehpult dar, an dem Sie weiterhin Ihre PC-Tätigkeit vornehmen können.

Genießen Sie die Mittagspause

Nehmen Sie Ihr Mittagessen und setzen Sie sich in den Hof des Bürokomplexes oder besuchen Sie einen anderen Arbeitskollegen und essen Sie zusammen. Die Maßgabe ist, dass Sie allein oder mit Ihrem Arbeitskollegen nicht über die Arbeit reden.

Gönnen Sie Ihrem Kopf im Laufe eines Arbeitstages mindestens zehn Minuten eine Pause und denken Sie an alles aber nicht an Ihre Arbeit. Suchen sich eine kleine Ablenkung, indem Sie sich mit Sudoku oder einem Kreuzworträtsel und vertiefen Sie sich soweit es geht.

Um motiviert zu bleiben ist es wichtig, dass Sie sich Inseln der Erholung schaffen und nicht den ganzen Tag intensiv in den selben Arbeitsthemen hängen.

Oder Sie probieren einmal etwas völlig Anderes...

Mittagspause mal anders: Der Lunchbeat

Schweden setzt einen neuen Trend gegen eintönige Mittagspausen in der Firmenkantine. Lunchbeat heißt das Zauberwort, bei dem man aktiv gegen sein persönliches Mittagstief antanzen kann.

Geschichte

Die meisten Menschen gehen mittags in der Firmenkantine essen oder holen sich am Imbisswagen gegenüber einen Döner. Nach dem meist fettigen Essen ist man zwar satt, aber meist so müde, dass es schwer ist, sich wieder auf die Arbeit zu konzentrieren.

In Schweden sah die Situation ähnlich aus, bis man hier auf die Idee kam, aktiv etwas gegen seinen "Mittagsblues" zu unternehmen. Daher trafen sich hier Gleichgesinnte in einer Garage und tanzten gemeinsam durch die Mittagspause Lunchbeat war geboren.

Lunchbeat als neuer Trend

Inzwischen ist dieser Trend auch nach Deutschland übergeschwappt. Lunchbeat findet in Clubs oder öffentlichen Räumen statt, teilweise täglich, teilweise zu vereinbarten Terminen.

Immer jedoch trifft man sich zur Mittagszeit und auch nur so lange, wie die jeweilige Mittagspause dauert. Dies kann je nach Arbeitsplatz eine Stunde sein, manchmal aber auch nur eine Dreiviertelstunde.

Lunchbeat kostet Eintritt. Dieser beinhaltet unbegrenztes Tanzen in der Zeit, in der man dort seine Mittagspause verbringt. Zusätzlich erhält man Wasser und kleinere Snacks. Teilweise bieten die Betreiber auch ein gesundes vitaminreiches Mittagessen an.

Vor oder nach dem Essen wird getanzt und so aktiv etwas gegen die Mittagsmüdigkeit unternommen. Da beim Lunchbeat keine schweren fettigen Speisen aufgetischt werden, hält sich die Müdigkeit aber sowieso in Grenzen.

Arbeitsalltag hinter sich lassen

Tanzen in der Mittagspause macht glücklich
Tanzen in der Mittagspause macht glücklich

Wichtige Regel beim Lunchbeat ist, keinesfalls mit Freunden oder Kollegen über die Arbeit zu sprechen. Sobald man den Club betritt, ist man als Privatperson hier und sollte daher die Arbeit für eine gewisse Zeit ruhen lassen.

Dies hat auch der Grund, dass man dadurch wesentlich besser abschalten und entspannen kann, als wenn man in der Firmenkantine mit Kollegen während der Mittagspause ein Problem bespricht.

Weitere wichtige Regel ist auch, dass absolutes Alkoholverbot herrscht. Schließlich wollen die Betreiber des Lunchbeats bezwecken, dass ihre Gäste anschließend ausgeruht und fit weiterarbeiten können.

Für viele ist Lunchbeat auch eine gute Gelegenheit, mal wieder einen Club von innen zu sehen. Gerade wer beruflich sehr eingespannt ist, dem fehlt oft die Zeit für einen Discobesuch. Eine Stunde Tanzen in der Mittagspause ist zwar nicht lange, wenn man dies jedoch regelmäßig wiederholt, so kann es durchaus zu einer festen Einrichtung im Arbeitsalltag werden.

Gemeinnütziger Zweck

Viele Clubs, die derartige Veranstaltungen organisieren, spenden übrigens einen Großteil der Einnahmen an gemeinnützige Zwecke. Auf diese Weise tut man nicht nur sich selbst, sondern auch anderen Menschen etwas Gutes.

Inzwischen gibt es Lunchbeats in vielen großen deutschen Städten und wird von Menschen aller Altersgruppe gut angenommen. So sind es nicht nur die Jugendlichen, die die Mittagspause während ihrer Ausbildung in den Clubs verbringen, sondern auch Firmenchefs. Diese sieht man dann mit Hemd und Anzughose tanzen.