Die Lärche in der Natur und Heilkunde

Bei der Lärche hat man zuerst einmal einen wunderschönen dichten Nadelbaum vor Augen und denkt weniger an eine Heilpflanze.

Von Claudia Rappold

Ihr botanischer Name lautet Larix decidua und die Lärche gehört zu der Familie der Kieferngewächse. Man kennt sie auch unter den volkstümlichen Namen

  • Lärchtann
  • Lörbaum
  • Lorchbaum
  • Lörtanne und
  • Schönholz.

Sie kann eine stolze Wuchshöhe von bis zu 40 Meter erreichen, der Stammdurchmesser kann bis zu 1,5 Meter betragen.

Merkmale

In der Jugend investiert die Lärche ihre Kraft in ihr Längewachstum, erst im Alter verdichtet sie sich nach oben und wächst in die Breite. An dem geraden durchgehenden Stamm sind die abstehenden Äste locker angeordnet. Sie hat eine Sonderstellung unter den Nadelbäumen, denn wie ein Laubbaum verliert sie jedes Jahr ihre Nadeln. Diese wachsen dann im Frühjahr büschelweise neu.

Die Nadeln sind bis zu einem Zentimeter lang und eher flach, vorne stumpf oder nur wenig zugespitzt, und wachsen in dicken Büscheln. Während sie austreiben, sind sie hellgrün und dunklen später nach. Im Herbst färben sich die Nadeln goldgelb, um dann bald abzufallen.

Im März bis Mai, noch vor den Nadeln, blühen die männlichen gelben Blüten und später die rosafarbenen bis roten duftenden Blüten. Zur Herbstzeit entwickeln sich kleine Zapfen. Die Borke der jungen Lärche ist glatt und grün- bis graubraun, später wird sie dicker, schuppig mit tiefen rotbraunen Furchen. Die Lärche verwurzelt sich tief und gehört deshalb zu den sturmfesten Baumarten.

Lärchenholz ist ein begehrter Rohstoff und findet vielerlei Verwendung. Das Harz wird auch zur Herstellung von Klebestoffen und Lacken verwendet.

Arten

Neben der beschriebenen

  • Europäischen Lärche

gibt es noch zahlreiche weitere Arten, darunter:

  • die Dahurische Lärche
  • die Sikkim-Lärche
  • die Japanische Lärche
  • die Sibirische Lärche
  • die Ost- und Westamerikanische Lärche sowie
  • die Felsengebirgs-Lärche.

Standorte

Lärchenzweig mit Nadeln und Zapfen
Die Lärche besitzt ätherisches Öl und Harzsäuren

Die Lärche ist eher anspruchslos, aber sie braucht

  • einen nährstoffreichen Boden

um zu gedeihen. Sie gilt als ausgesprochener Lichtbaum und verträgt keine Beschattung.

Zu ihren wichtigsten Inhaltsstoffen gehören hauptsächlich ätherisches Öl und Harzsäuren.

Medizinische Wirkung

Als Heilpflanze findet sie Anwendung gegen eine Vielzahl von Leiden, zur Verwendung kommt vorwiegend das Harzbalsam des Holzstammes. Es ist Quelle für das Lärchenterpentin oder, wie es noch genannt wird, Venezianisches Terpentin.

Einsatzgebiete

Die Heilwirkung der Lärche erstreckt sich auf

Wirkung

Sie wirkt

  • durchblutungsfördernd
  • erwärmend
  • entzündungshemmend und
  • harntreibend.

Anwendungsart

Das Öl wird selten innerlich eingenommen und äußerlich mit

  • heißen Umschlägen und
  • Einreibungen

angewendet. Durch die kräftigen Wirkstoffe sollte man bei der Dosierung behutsam sein. Besser ist es, auf

  • Fertigarzneien

zurückzugreifen, in denen das ätherische Öl anteilig enthalten ist, wie in Gels, Salben und Ölen. Auch Naturarzneimittel gehören in die Hände von erfahrenen Behandlern. Larch, die Lärche, ist auch

  • eine der 39 Bachblüten,

da stärkt sie das Selbstvertrauen, macht Mut und kann bei Prüfungsangst helfen. Auch in der anthroposophischen Medizin hat die Lärche ihren festen Platz.

Manche Menschen glauben generell an eine Heilwirkung und Energie, die von Bäumen ausgeht, und suchen deren Nähe. Das Lärchenharz ist auch Bestandteil von einigen Kosmetika.

  • Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
  • Mannfried Pahlow Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol Verlagsgesellschaft, 2013, ISBN 3868201912
  • Andrew Chevallier Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
  • Bernhard Uehleke, Johannes Mayer, Kilian Saum Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
  • Karin Buchart, Miriam Wiegele, Andreas Leitner Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
  • Vital Experts HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
  • Ursel Bühring Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
  • Ursel Bühring Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
  • Siegrid Hirsch Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
  • Peter Emmrich Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
  • Peter Spiegel Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751

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