Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Pathologen

Pathologen untersuchen und erforschen Körpermaterialien und andere Proben in einem Labor. Die meisten Pathologen sind als angestellte Ärzte tätig. Das Studium zum Facharzt für Pathologie dauert sechs Jahre, danach kann er vielfältige Weiterbildungen absolvieren.

Von Claudia Haut

Tätigkeitsgebiete

Zu den Bereichen, in denen Pathologen arbeiten, gehören:

  • Untersuchungen von krankhaften Gewebsveränderungen (Pathologische Anatomie)
  • mikroskopische Diagnostik an gefärbten Gewebeschnitten (Histopathologie)
  • mikroskopische Krebsdiagnose an Einzelzellen (Zytopathologie) sowie die
  • molekulare Untersuchung von Gewebe und Einzelzellen (Molekularpathologie)

Der Mediziner

  • führt zum anderen Untersuchungen an Verstorbenen durch.

Arbeitsplatz

Die meisten Pathologen arbeiten

das zu einem großen Krankenhaus gehört. Pathologen können jedoch auch

  • in einem rechtsmedizinischen Institut

angestellt sein. Auch

  • in der Forschung

können Pathologen tätig sein. Einige Pathologen haben sich

und werten die Proben von niedergelassenen Fachärzten aus, die diese Proben im Rahmen eines ambulanten Eingriffes ihren Patienten entnommen haben.

Aufgaben

Arbeit im Labor

Analyse einer Gewebeprobe
Arbeiten meist im Labor und untersuchen dort Gewebeproben

Pathologen haben nur selten Kontakt zu Patienten. Meist arbeiten sie in einem Labor und untersuchen dort die vom behandelnden Arzt eingesandten Proben. Ärzte können verschiedenartige Gewebeproben entnehmen und zur Untersuchung an einen Pathologen senden. Dazu gehören zum Beispiel

die während einer Darmspiegelung entnommen wurden.

Ein Hautarzt entfernt häufig Leberflecke, die zur genauen Untersuchung an einen Pathologen geschickt werden. Auch

  • Teile von Organen
  • Rückenmarksflüssigkeit
  • Urin oder
  • andere Operationspräparate

werden von Pathologen untersucht. In vielen Fällen untersuchen die Pathologen diese Proben unter dem Mikroskop auf Krebszellen und können dann auch beurteilen, in welchem Stadium einer Krebserkrankung sich der Patient befindet.

Pathologen, die als angestellte Ärzte in einem Krankenhaus arbeiten, erhalten häufig auch Proben während einer Operation, um

  • einen so genannten Schnellschnitt

zu machen, so dass der operierende Arzt noch während dem operativen Eingriff das Ergebnis erhält.

Der Arzt kann so entscheiden, ob er den Tumor großzügig entfernen muss (wenn er bösartig ist) oder ob die Entfernung des Tumors ausreichend ist, wenn dieser gutartig ist. Der Pathologe muss bei diesem Schnellschnitt schnell und genau arbeiten, da die Operation in der Regel so lange unterbrochen wird, bis der Pathologe mit seiner Untersuchung unter dem Mikroskop fertig ist.

Untersuchung von Verstorbenen

Ein wichtiger Bereich der Tätigkeit eines Pathologen ist jedoch auch die Untersuchung von Verstorbenen. Ist ein Mensch aus unerklärlichen Gründen verstorben, so wird häufig eine

angeordnet, die von einem Pathologen durchgeführt wird. Der Pathologe untersucht dann den Verstorbenen zum Beispiel auf evtentuell vorhandene Verletzungen und die ursprüngliche Funktionsfähigkeit der Organe.

Teilweise erfolgt diese Obduktion auch zu Forschungszwecken. Auch

  • das Herrichten von bereits obduzierten Leichen sowie
  • das Konservieren eines Verstorbenen

gehört zur Aufgabe des Pathologen. Wenn ein Pathologe Körpermaterialien untersucht, so sieht er sich diese zuerst mit bloßem Auge an und untersucht sie erst dann unter einem Mikroskop. Am Mikroskop erledigt der Pathologe einen Großteil seiner täglichen Arbeit. Teilweise sind auch differenzierte Untersuchungen zum Beispiel unter einem Elektronenmikroskop notwendig.

Ausbildung

Arbeit im Labor
Absolvieren ein Studium zum Facharzt für Pathologie

Jeder Mediziner muss zuerst

absolvieren. Dieses Grundstudium dauert zwölf Semester und drei Monate und endet mit einer Prüfung. Das Bestehen dieser Prüfung ist die Voraussetzung für die Erlangung der Approbation.

Jeder Arzt muss anschließend

  • ein Facharztstudium

beginnen, um Facharzt in einem Bereich der Medizin zu werden. Neben der Pathologie kann ein Arzt zum Beispiel auch in den Bereichen Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Chirurgie, Kinderheilkunde, Urologie oder Hals-Nasen-Ohrenheilkunde studieren.

Das Studium zum Facharzt für Pathologie dauert nach dem Grundstudium weitere sechs Jahre. Ein Jahr davon muss der angehende Pathologe zum Beispiel in der Gynäkologie, der Augenheilkunde, der Chirurgie, der Kinderheilkunde oder der Neurologie verbringen. Auch das Facharztstudium endet mit einer Prüfung.

Voraussetzung für das Bestehen der Facharztprüfung ist eine bestimmte Anzahl an selbstständig durchgeführten Obduktionen, Schnellschnittuntersuchungen und anderen Untersuchungen. Die meisten Ärzte promovieren und tragen dann einen Doktortitel.

Weiterbildung

Nach dem Facharztstudium kann ein Pathologe verschiedene Zusatzbezeichnungen erreichen, indem er an Weiterbildungen teilnimmt. Ein Pathologe kann Zusatzbezeichnungen wie zum Beispiel

  • Medizinische Genetik oder
  • Sozialmedizin

tragen. Der Pathologe ist dann zum Beispiel Facharzt für Pathologie mit der Zusatzbezeichnung Medizinische Genetik. Pathologen können an verschiedenen Fortbildungen teilnehmen und sich hier über die neuesten Untersuchungsmethoden informieren.