In Deutschland herrscht ein hoher Sicherheitsstandard bei Narkosen

Von Cornelia Scherpe
9. Mai 2014

Viele Menschen fürchten sich vor einer Operation, denn ein gewisses Restrisiko bleibt sogar bei Routineeingriffen. Mulmig wird den meisten auch beim Gedanken an die Narkose.

Operationen lassen sich in so manchem Fall nur unter Vollnarkose durchführen und das bedeutet, dass der Patient für die Dauer der OP das Bewusstsein verliert. Die Angst, aus dieser Narkose nicht mehr aufzuwachen, ist verständlich.

Der Anästhesist als persönlicher Lebensretter

In Deutschland jedoch ist der Sicherheitsstandard in Sachen Anästhesiologie extrem hoch. Die zur Narkose eingesetzten Mittel müssen sich in vielen Studien bewährt haben und unterliegen auch danach einer ständigen Kontrolle. Zudem gibt es speziell für die Narkose einen Arzt: den Anästhesisten.

Er überwacht während einer OP die gesamte Zeit den Zustand des Patienten und besitzt ein fundiertes Fachwissen über die eingesetzten Anästhetika und die Reaktion des menschlichen Körpers darauf.

Anästhesisten besuchen zudem beständig Weiterbildung und nehmen dabei auch an intensiven Simulatortrainingseinheiten teil. Sie sind so immer auf dem aktuellen medizinischen Stand und verfügen über viel Praxiserfahrung. In Deutschland kann man die Narkose daher allgemein als extrem sicher einstufen.

Beruhigende Zahlen

Eine aktuelle Studie zeigt auch in Zahlen, wie selten es zu ernsten Zwischenfällen kommt. Dafür wurden die Daten von 1,36 Millionen Operationen ausgewertet, bei denen eine Vollnarkose benutzt wurde. Die Daten stammten aus den Jahren 1999 bis 2010.

In all diesen Operationen kam es gerade einmal 36 mal zu tödlichen oder dauerhaft schädigenden Komplikationen. Auf eine Million Narkosen kommen also 7,3 ernste Zwischenfälle.

Dabei steht in manchen Fällen aus der Studie noch nicht einmal fest, ob die Probleme durch die eigentliche Narkose auftraten, oder mit anderen Faktoren der Operation zusammenhängen. Die Narkosegefahr könnte also in der Praxis sogar noch kleiner sein.