Wissenswertes zum Rösten der Kaffeebohnen und die verschiedenen Röstungen

Damit Kaffee wirklich gut schmeckt und anregend wirkt, muss die Röstung optimal auf die jeweiligen Kaffeebohnen abgestimmt sein. Passieren Fehler bei der Röstung, so schmeckt der Kaffee anschließend bitter, sauer oder hat einen fremden Geschmack.

Von Cornelia Gschiel

Zur Röstung

Kaffee zählt zu den beliebtesten Getränken weltweit. Was viele jedoch nicht wissen: Kaffee bekommt seinen typischen Geschmack erst bei der Röstung. Denn erst beim Röstvorgang kommen die verschiedenen Aromastoffe der jeweiligen Kaffeesorte zum Vorschein.

Der Röstmeister entscheidet, welches Aroma der Kaffee schließlich haben soll. Die klassische Röstung und die Turboröstung zählen zu den bekanntesten Röstverfahren, die von der Kaffeeindustrie angewendet werden.

Die Turboröstung

Bei der Turboröstung, die vor allem in großen Röstereien eingesetzt wird, kommen die Kaffeebohnen in eine Trommel. Dort werden sie mit 200 bis 260°C heißer Luft bis zu fünf Minuten erhitzt. So verlieren sie den größten Teil der Feuchtigkeit. Auch die Farbe der einzelnen Kaffeebohnen verändert sich. Außerdem dehnen sich die Bohnen aus.

Große Röstereien greifen auf computergesteuerte Röststraßen zurück. Der gesamte Vorgang wird maschinell gesteuert. Am Ende werden die Kaffeebohnen mit Wasser abgekühlt. Dies kann sowohl Aroma als auch Konsistenz verändern.

Die klassische Röstung

Diese Art der Röstung dauert länger, nämlich bis zu 20 Minuten. Die Trommel, in der sich die Kaffeebohnen befinden, wird von außen erhitzt. Dadurch bekommen die Bohnen ihre typische dunkle Farbe.

Die klassische Röstung wird von einem Röstmeister überwacht; es kommt also vor allem auf sein Können an. Die Kühlung der Bohnen erfolgt durch Luftzufuhr und ohne Wasser. Dadurch wird das Aroma geschont.

Verschiedene Röstungen

Beim Kaffeerösten kommt es vor allem auf die Hitze und auf die Dauer der Röstung an.

  • Helle Röstung wird auch blasse Röstung oder Zimt-Röstung genannt.
  • Mittlere Röstung ist als Frühstücks- oder amerikanische Röstung bekannt.
  • Die helle französische sowie die Wiener Röstung gehören zur starken Röstung.
  • Doppelte Röstung nennt man auch Continental oder französische Röstung.
  • Die typische italienische Röstung ist die Espresso-Röstung.
  • Etwas ganz Besonderes ist die torrefacto, eine spanische Röstung. Hier wird beim Rösten Zucker beigegeben.

Der auf diese Art geröstete Kaffee wird der gewöhnlichen Röstung hinzugemischt. Heraus kommt mezcla, das spanische Wort für "Mischung". Dieser Kaffee ist milder, weniger sauer und bitterer als konventionelle Röstungen.

Und wie die gemahlenen Bohnen schließlich zu Kaffee werden, lesen Sie im folgenden Abschnitt.

Zubereitungsmethoden des Kaffees - Direktaufguss und Filterkaffee

Kaffee kann auf ganz unterschiedliche Art und Weise zubereitet werden. Hier bekommen Sie Informationen über die gängigsten Zubereitungsmethoden, die vor allem von der jeweiligen Kultur, den Gepflogenheiten und Bräuchen sowie vom persönlichen Geschmack abhängig sind.

Der Direktaufguss

Bei der Flüssigzubereitung kommt es vor allem auf die Temperatur des Wassers an. Diese darf weder zu hoch, noch zu niedrig sein, da der Kaffee sonst bitter oder sauer werden kann.

Der Direktaufguss war früher in vielen Familien verbreitet. Dabei wird gemahlener Kaffee mit etwa 91°C heißem Wasser aufgegossen. In Frankreich ist

  • die Pressstempelkanne

sehr verbreitet. Nach spätestens fünf Minuten wird der Kaffeesatz auf den Kannenboden gedrückt. Beliebt ist auch

  • der Kannenaufguss.

Hierbei wird heißes Wasser über grob gemahlenes Kaffeepulver in eine Kanne gefüllt. Bevor der Kaffee in die Tasse wandert, wird der Kaffeesatz durch ein Sieb entfernt.

In vielen Gegenden der Welt wird Kaffee direkt in die Tasse gegossen. Es empfiehlt sich, kurz zu warten, damit der Kaffeesatz auf den Boden sinkt. In Deutschland wird dieser direkt in der Tasse aufgegossene Kaffee auch

genannt.

Der Filterkaffee

In Deutschland ist so genannter Filterkaffee sehr beliebt. Hierbei tropft heißes Wasser in kleinen Mengen in eine Filtertüte, in der sich das Kaffeepulver befindet. Durch die Tüte wird das Kaffeepulver vom Wasser getrennt und heraus kommt rückstandsfreier Kaffee. Diese Methode kommt bei den meisten handelsüblichen Kaffeemaschinen zum Einsatz.

Die Schwallmethode ist eine Unterart des Filterkaffees. Hierbei wird das heiße Wasser sofort in den Filter geschüttet. Dabei kommt es zu weniger Bitterstoffen im Kaffee.

Andere Zubereitungsarten

  • Italienischer Espresso wird zubereitet, indem heißes Wasser mit hohem Druck auf fein gemahlenes Kaffeepulver gepresst wird.

Dabei bildet sich die typische helle Crema, eine Schaumschicht.

  • Die derzeit sehr beliebten Kaffeepads arbeiten ebenfalls mit dieser Methode.

Der Druck ist allerdings etwas niedriger als bei der klassischen Espresso-Zubereitung.

  • Türkischer Kaffee wird in einem speziellen Kupferkesselchen zubereitet.

Zu fein gemahlenem Kaffee und Wasser kommt auch noch Zucker. Bei dieser Zubereitungsmethode kann der Kaffee bitter werden, deshalb fügt man auch

hinzu. Heutzutage ebenfalls beliebt ist löslicher Kaffee. Hierbei handelt es sich um

  • ein Getränkepulver, welches man in heißem Wasser auflöst.