Wer in der Stadt lebt, erkrankt eher an Schizophrenie

Von Cornelia Scherpe
14. Mai 2012

Bei der Schizophrenie handelt es sich um eine ernste psychische Krankheit. Sie ist derart komplex, dass die Mediziner ihre genauen Auslöser und alle wichtigen Faktoren noch nicht völlig erforscht haben. Doch es laufen beständig Studien zum Thema und so hat eine aktuelle deutsche Studie ein weiteres Stück zum Puzzle geliefert.

Das Team sucht nach Biomarkern, durch die man das Bestehen der Krankheit im Blut des Patienten nachweisen kann. Auch hier steckt die Forschung noch in den Kinderschuhen, doch einige kennt man bereits. Man weiß auch, dass das Auftreten von Biomarkern allein noch keine Krankheit ausmacht, denn die Marker sagen nur, dass man eher empfänglich für das Leiden ist. Ob Schizophrenie wirklich auftritt, hängt neben den Genen auch stark von der Umwelt ab.

In der Studie zeigte sich, dass es eine zentrale Rolle zu spielen scheint, ob ein Mensch in der Stadt lebt oder aus einer ländlicheren Region kommt. Wer ein urbanes Leben gewohnt ist, bei dem bricht ab einem gewissen Level der Biomarker die Krankheit auffallend oft aus. Dagegen haben Frauen und Männer auf dem Lande mit den gleichen Biomarkern seltener eine ausgeprägte Schizophrenie.

Die Studie zeigte, dass beide Typen von Menschen einfach anders mit sozialen Stresssituationen umgehen. Wer weniger gestresst ist, der ist im Allgemeinen ausgeglichener und damit werden Reize im Hirn offenbar weniger negativ verarbeitet. So ist man bis zu einem gewissen Maße geschützt.