Prostatakrebs behandeln: Operation ist besser als Bestrahlung

Von Cornelia Scherpe
12. März 2014

Männer mit einem Tumor in der Prostata haben verschiedene Optionen, gegen das Krebsgewebe vorzugehen. Die beiden gängigsten Methoden sind zum einen die Radiotherapie und zum anderen eine operative Entfernung des kranken Gewebes.

Obwohl es sich bei diesen beiden Alternativen um zwei gut erforschte Behandlungen handelt, gibt es bisher keine Studie, in der Bestrahlung und OP direkt gegenübergestellt und verglichen werden. Dies haben Forscher aus Oxford nun geändert.

Sie haben die Daten von 34.515 Männern gesichtet, die an Prostatakrebs erkrankt waren. 21.533 entschieden sich für eine Operation zur Entfernung und 12.982 Patienten unterzogen sich der Bestrahlung. Bei einer Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich 5,37 Jahren stellte sich heraus, dass die komplette Entfernung des Tumors in einer Operation klar überlegen ist.

Ergebnisse der Studie

Unter der Radiotherapie verstarben deutlich mehr Patienten. Insgesamt waren es in der Bestrahlungsgruppe 697 Männer, die an den unmittelbaren Folgen ihres Krebsleidens verstarben und 1.127 Männer, die aus anderen Gründen ihr Lebensende erreicht hatten. In der OP-Gruppe starben dagegen nur 339 Männer am Prostatakrebs und 1.064 weitere durch andere Faktoren.

Die Forscher geben aber auch zu bedenken, dass diese enorme Überlegenheit der operativen Entfernung auch auf die Ausgangssituation der Patienten zurückgehen kann. Die Wahl, ob man sich für die OP oder die Bestrahlung entscheidet, hängt zum Beispiel vom Alter ab.

So entschieden sich in der Studie auffallend viele ältere Männer für die Bestrahlung. Sie litten meist schon an anderen Krankheiten und wollten daher die OP-Risiken nicht eingehen.

Das höhere Alter und die Zusatzerkrankungen können sich jedoch auch auf die Krebsprognose auswirken und so die höhere Sterblichkeit erklären. Zudem war der Krebs bei vielen Patienten der Bestrahlungsgruppe bereits weiter fortgeschritten.