Ein erfolgreiches Parkinson-Screening könnte die Behandlungserfolge verbessern

Von Jutta Baur
18. April 2012

Für eine sinnvolle und effektive Behandlung der Parkinson-Erkrankung bedarf es einer möglichst frühen Diagnose. Noch besser wäre es, wenn man die Krankheit bereits vor ihrem eigentlichen Ausbruch erkennen könnte. Doch bisher sind eindeutige Symptome für eine Voraussage von Parkinson noch nicht dokumentiert. Darum forschen viele Wissenschaftler mit großer Intensität an einem Parkinson-Screening. Dabei stehen vor allem prädikative und diagnostische Marker im Vordergrund.

An der Universität Innsbruck hatten Experten anlässlich des weltweiten Parkinson-Tages auf diese Forschungen noch einmal hingewiesen. Werner Poewe, Direktor der neurologischen Uniklinik und ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiet erklärte, dass ein frühzeitiges Eingreifen die besten Chancen für einen Kranken bedeutet. Die Krankheit könnte abgemildert und Schäden verhindert werden. Darum käme es darauf an, in diesem Bereich weiter zu forschen.

Genauer untersucht wird die "prämotorische" Phase, die bereits Jahre vor dem Ausbruch der Krankheit mit ihren typischen Dysfunktionen, für verschiedene Auffälligkeiten sorgt. So wurde berichtet, dass viele Kranke an einer chronischen Verstopfung litten oder Probleme mit dem Riechen hatten. Panikzustände, Depressionen oder Schlafstörungen sind weitere dieser frühen Symptome. Wie Poewe berichtet, liegt die Zahl derjenigen, die solche Besonderheiten aufweisen bei über 50 Prozent, der später Erkrankten.

Weiterhin suchen die Forscher nach eindeutigen Hinweisen bei bildgebenden Verfahren. Fortschritte gibt es hierbei durch Ultraschallaufnahmen spezieller Gehirnregionen.

Parkinson ist zwar keine typische Volkskrankheit, wie es Schlaganfall oder Herzinfarkt sind. Doch wird sich die Zahl der Neuerkrankungen bis 2030 verdreifachen, erklärt Werner Poewe. Der Grund hierfür liegt im steigenden Alter der Bevölkerung. Je älter die Menschen werden, desto häufiger bekommen sie Parkinson.