Bisher unbekannte Ursache von Morbus Crohn könnte bald entschlüsselt sein

Von Cornelia Scherpe
19. März 2014

Morbus Crohn gehört zu den Krankheiten, deren Entstehung bisher nicht erklärbar ist. Diese Wissenslücke trägt vermutlich wesentlich dazu bei, dass Morbus Crohn auch nicht heilbar ist und die Betroffenen nur auf eine Linderung ihrer Beschwerden hoffen können.

Doch Forscher sind der chronischen Entzündung des Verdauungstraktes nun auf der Spur und haben eine plausible Idee für die Entstehung der Krankheit aufgestellt.

Morbus Crohn kann den kompletten Verdauungsapparat des Menschen betreffen und bereits in der Mundhöhle entstehen. Bei den meisten Patienten sind allerdings vor allen Dingen der Dick- und Dünndarm betroffen.

Die Entzündungen wüten dabei direkt in der Darmschleimhaut und machen so das Verdauen aller Lebensmittel schwer. Die aktuelle Theorie geht davon aus, dass diese chronischen Entzündungen in erster Instanz durch eine sogenannte Dysbiose ausgelöst werden.

Was geschieht im Körper bei einer Dysbiose?

Bei der Dysbiose handelt es sich um ein Ungleichgewicht der Bakterienflora im Inneren des Körpers. Jeder Mensch trägt Millionen dieser kleinen Organismen in sich und teilweise sind sie nicht nur harmlos, sondern sogar nützlich. Die Bakterien helfen bei der Verdauung und halten andere Erreger wie Pilze in Schach.

Bei einer Dysbiose kommt es aber zu einen Ungleichgewicht zwischen "guten" und "bösen" Bakterien. Haben die schädlichen Mikroorganismen die Oberhand, muss der Körper mit Entzündungen reagieren und dies kann auch im Magen-Darm-Trakt notwendig sein.

Die einmal entstandene Entzündung könnte durch besonders schlimme Verläufe auch chronisch werden und so zu Morbus Crohn führen. Die Theorie wird auch durch eine erste Studie mit 447 Kindern unterstützt, die an Morbus Crohn litten und 221 gesunden Kindern gegenübergestellt wurden.

Durch Stuhlproben und Biopsien untersuchte man die Bakterienflora aller Kinder und konnte ganz klar die Unterschiede ausmachen.