Laut Studie verbessert Stresshormon Cortisol Wirkung von Angsttherapien

Von Frank Hertel
31. März 2011

Dominique de Quervain leitet ein internationales Forscherteam, das sich mit der Behandlung von Angststörungen beschäftigt. In den aktuellen "Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften" stellt De Quervain seine neueste Studie vor.

Darin testete er eine neue Behandlungsmethode an 40 Patienten mit Höhenangst. 20 von ihnen gab er das Stresshormon Cortisol. 20 bekamen ein Placebo. Alle 40 machten zusätzlich eine Konfrontationstherapie, bei der versucht wurde, sie mit ihrer Höhenangst in einer sicheren Situation zu konfrontieren.

Die 40 standen auf einer Holzplattform und virtuell, also nur auf Kopfmonitoren, fuhren sie in einem gläsernen Fahrstuhl nach oben. Es zeigte sich, dass die Probanden, die zusätzlich Cortisol bekamen, später viel besser mit der Höhenangst zurecht kamen, als diejenigen, die nur die Verhaltenstherapie ohne Cortisol bekamen.

De Quervain erklärte sich das Ergebnis dadurch, dass Cortisol Lern- und Gedächtnisprozesse beeinflussen kann, so dass es zu einem wirksameren Umlernen durch die Konfrontationstherapie kommen konnte.