Herzinfarktbehandlung - weniger Komplikationen dank neuer Stents

Fortschritt in der Behanldung: Neue Stents mit Medikamenten versehen

Von Cornelia Scherpe
28. August 2012

Die Medizin schreitet immer weiter voran, was nicht nur zu neuen Behandlungsmethoden führt, sondern auch zur Verbesserung von bereits bestehenden Verfahren. Menschen bekommen nach einem Herzinfarkt oft nicht mehr nur die normalen Stents zur Weitung der Gefäße eingesetzt, sondern neue Versionen.

Eine aktuelle Studie zeigt nun, wie neue Stents mit einer Spezialbeschichtung die Rate an Komplikationen gesenkt haben.

Stents mit integrierten Medikamenten

Die verbesserten Stens sind von einer Polymer-Beschichtung umgeben, die sich mit der Zeit selbst abbaut. Dadurch setzen die Stents Medikamente direkt in das Gefäß ab, sodass diese direkt vor Ort wirken können. In der Studie bekamen 580 Probanden die normalen Metall-Stents eingesetzt und 581 weitere erhielten jene Stents, die Medikamente freisetzen (im Englischen "drug-eluting stents" und daher kurz DES genannt).

Man beobachtete nun die weitere medizinische Verfassung aller für genau ein Jahr. Die Zahl der stent-bedingten Thrombosen konnte dabei dank der DES deutlich gesenkt werden. In der Schweizer Studie erreichte man eine Risikosenkung von 80 Prozent.

Auch die Rate für Herzstillstände sank. Sie betrug bei den Metall-Stents 8,7 Prozent und bei den neuen Stents nur noch 4,3 Prozent. Das ergibt auch hier eine beträchtliche Minimierung der Gefahr und zwar um ganze 51 Prozent.

Allerdings sollte man diese Ergebnisse nicht direkt als für die Allgemeinheit gültig ansehen, sagen selbst die Forscher. Die Probandengruppe sei noch zu klein gewesen und auch die Zeit der Beobachtung müsse noch deutlich verlängert werden, um genauere Prozentzahlen zu ermitteln. Allerdings ist ersichtlich, dass die moderneren Stents überlegen sind.