Die weltweite HIV-Epidemie hält an - vor allen Dingen Schwule sind betroffen

Von Cornelia Scherpe
23. Juli 2012

Noch immer infizierten sich auf der ganzen Welt Menschen mit HIV. Das HI-Virus tritt dabei vor allen Dingen bei Homosexuellen auf, wie eine aktuelle Erhebung zeigt. Zwischen 2001 und 2011 ergab sich ein Anstieg von acht Prozent. Allein in den karibischen Ländern sind 25 Prozent der schwul lebenden Männer mit dem Erreger infiziert. In Afrika geht man von 18 Prozent und in Nordamerika von 15 Prozent aus.

Medizinern zufolge gibt es mehrere Gründe, weshalb schwule Menschen sich eher infizieren als heterosexuelle Menschen. Hauptgrund ist das Praktizieren von Analsex. Wer hier ohne Kondom Sex hat, hat im Vergleich zu ungeschütztem Vaginalsex ein 18 Mal so großes Risiko, sich zu infizieren. Bei schwulen Paaren kommt der häufige Rollenwechsel beim Sex als weitere Gefahr hinzu. Auch der statistisch häufigere Wechsel der Sexualpartner lässt die Infektionsgefahr weiter in die Höhe gehen. Auch hierzulande zeigt sich dieser Trend. Von den 2.889 neu infizierten Deutschen im Jahr 2011 waren 1.574 Patienten nach eigenen Angaben schwul.

Die Aufklärung und die Präventionsmaßnahmen müssen daher noch besser ausgebaut werden. In den USA wurde gerade kürzlich das Medikament "Truvada" für den Apothekenmarkt zugelassen. Es soll dabei helfen, sich nicht mit HIV zu infizieren, wenn man Sex mit einem Träger des Virus hat. Dennoch sind Kondome noch immer die beste Möglichkeit, sich zu schützen.