Weniger Diskriminierung stärkt die Vorbeugung gegen Aids

Von Jutta Baur
14. Juli 2014

Solange es Länder gibt, die Risikogruppen für eine Aids-Infektion benachteiligen, ist dort die Prävention gegen Neuansteckungen problematisch. Darauf wies die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf hin.

Prostituierte, Gefangene, Homo- und Transsexuelle hätten weniger Möglichkeiten, sich der Gesundheitsvorsorge zu bedienen, solange sie fürchten müssten rechtlich und gesellschaftlich in Gefahr zu geraten. Soziale bis hin zu rechtlichen Sanktionen verhindern eine angemessene Prophylaxe.

Geforderte Änderungen

Zudem müssten die Lebensumstände und Erfordernisse dieser Gruppen deutlicher in den Maßnahmen berücksichtigt werden. So fänden beispielsweise Transsexuelle kaum Gehör. Die WHO rät nicht nur zur Verwendung von Kondomen, sondern auch zu einer vorbeugenden Gabe von Medikamenten, die eine Ansteckung erschweren können.

Diese als Prä-Expositionsprophylaxe (Prep) bezeichnete Chance wurde vor kurzem auch von amerikanischen Gesundheitsämtern befürwortet. Sie bietet Vorteile für Schwule mit wechselnden Partnern oder solche Menschen, deren Lebensgefährte bereits HIV-infiziert ist.

Zwar hat sich die Zahl der Infizierten im vorigen Jahr weiter erhöht, dennoch sieht sie die WHO auf einem guten Weg. Einzig diejenigen, die in Gegenden mit schlechter medizinischer Versorgung leben, können nicht von der positiven medizinischen Entwicklung profitieren. Darum gibt es die meisten Infizierten im mittleren und südlichen Afrika.