Ein Medikament gegen AIDS kann offenbar auch Frauen vor Krebs im Gebärmutterhals schützen

Von Cornelia Scherpe
9. Mai 2011

"Lopinavir" kann offenbar noch mehr, als man bisher dachte. Das Medikament wird eigentlich dann eingesetzt, wenn eine HIV-Infektion vorliegt.

Doch "Lopinavir" wirkt nicht nur gegen den HI-Virus, sondern kümmert sich auch um die Viren, die den Gebärmutterhals einer Frau befallen können. Diese Viren können in einigen Fällen zu Krebs führen und gelten daher als ausgesprochen gefährlich. Das Medikament wirkt genau auf die Immunzellen der Frauen stimulierend, die gegen den HP-Virus in der Gebärmutter vorgehen. So kann das Medikament helfen, dass der Körper sich aktiv zur Wehr setzt.

Diese Erkenntnis könnte für die Medizin ganz entscheidend sein. Wenn der Virus bekämpft werden kann, bevor er siedelt und Krebs verursacht, könnte vielen Frauen ein Karzinom erspart bleiben. Bisher gibt es jedes Jahr auf der Welt 490.000 neue Fälle von Krebs im Gebärmutterhals. 70 Prozent davon gehen auf die Virusinfektion zurück, die nun mit "Lopinavir" behandelt werden könnte.