Risiko auf Fatigue nach einem Hirntrauma wird durch Melatonin gesenkt

Von Cornelia Scherpe
11. Dezember 2012

Menschen, die aufgrund eines Unfalls nun ein Hirntrauma haben, besitzen während der Zeit ihrer Genesung ein erhöhtes Risiko für Fatigue. Die krankhafte Müdigkeit setzt bei diesen Patienten so oft ein, dass das Risiko sich direkt um das 6-Fache erhöht.

Wer an Fatigue leidet, ist chronisch müde. Oft ist davon aber nicht die körperliche Fitness betroffen, sondern vielmehr der Geist. Patienten sind antriebslos und können neue Informationen nicht in normaler Geschwindigkeit verarbeiten.

Mit der Frage, wie man den Betroffenen am besten helfen kann, haben sich Forscher beschäftigt. Dabei wurden sie vor allen Dingen auf das Hormon Melatonin aufmerksam.

Dieses wird in der Zirbeldrüse des Gehirns produziert und spielt eine ganz entscheidende Rolle für den wahrgenommenen Rhythmus von Tag und Nacht. Daher war es auch naheliegend, Melatonin im Zusammenhang mit einen Hirntrauma und Fatigue zu betrachten. Versuche mit Freiwilligen ergaben, dass es einen Zusammenhang zwischen schlechtem REM-Schlaf und der Ausschüttung des Hormons gibt. Die Schlafphase war dann kürzer, wenn auch zu wenig Melatonin im Organismus war. Offenbar hatte das Hirntrauma bei jenen Menschen die Zellen beschädigt, die für die Produktion wichtig sind.

Daher glaubt man nun, dass man durch die künstliche Vergabe der Hormone den Patienten helfen kann. In Kombination mit einer Lichttherapie sollte die Fatigue damit in den Griff zu bekommen sein. Abrunden möchte man das ganze mit einem dritten Element: einer Verhaltenstherapie. Dies alles sollte einen normalen Schlaf-Wach-Zyklus herstellen und die Patienten extrem entlasten können.