Fettarm genügt nicht: Wer abnehmen will, muss Kohlenhydrate reduzieren

Von Nicole Freialdenhoven
15. Oktober 2012

Fette gehören heute zu den größten Feinden der Menschheit, könnte man annehmen. "Fettarme" Produkte verkaufen sich hervorragend und wenn Diäten empfohlen werden, steht die Reduzierung des Fettgehaltes der Mahlzeiten meistens ganz oben auf der Liste der Ratschläge. Stimmt nicht, glaubt Helene von Bibra, die Autorin einer neuen Studie, die auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie vorgestellt wurde.

Die Forscherin stützte sich dabei auf Studien, die in München, Isny und Mainz mit jeweils 32 übergewichtigen Diabetikern durchgeführt wurden. Die Studienteilnehmer wurden in je zwei Gruppen aufgeteilt, von denen eine auf eine fettarme Diät gesetzt wurde, die zu 55% aus Kohlenhydraten, zu 25% aus Fett und 20% aus Eiweiß bestand, und die andere auf eine kohlenhydratarme Diät, die zu 45% aus Fett, 30% aus Eiweiß und nur 25% aus Kohlenhydraten bestand. Beide Gruppen mussten zu dem täglich zwei Stunden trainieren.

Zwar erwies sich der Gewichtsverlust in beiden Gruppen als etwa gleich, doch nur die Gruppe, die vor allem kohlenhydratarme Kost zu sich genommen hatte, wies verbesserte Blutdruck- und Triglyzeridwerte auf, sowie eine Verbesserung der diastolischen Herzfunktion und der Insulinresistenz. Eine "Low Carb"-Diät scheint daher für die Betroffenen eine wesentlich gesündere Art zu sein, das Gewicht zu reduzieren als der Verzicht auf Fett.