Medikamente müssen nicht sein: Meditation als natürliche Therapie gegen Depressionen

Die Mindfulness-Based Cognitive Therapy senkt die Rückfallquote depressiver Patienten

Von Nicole Freialdenhoven
23. April 2015

Depressionen werden heute meist mit Antidepressiva behandelt, die die Stimmung mit Hilfe der Chemie beeinflussen soll. Wer einer medikamentösen Therapie skeptisch gegenüber steht, kann möglicherweise in Zukunft stattdessen auf sogenannte Mindfulness-Based Cognitive Therapy (MBCT) setzen, eine spezielle Form der Kognitiven Therapie.

Bei dieser Art der Meditation lernen die Patienten, ihre negativen Gefühle zu erkennen und besser mit ihnen umzugehen, statt erneut in eine Depression zu versinken.

Meditation senkt Rückfallquote

In einer größeren Studie in Großbritannien nahm die Hälfte von insgesamt 424 Teilnehmern über zwei Jahre an MBCT-Gruppensitzungen teil und führte tägliche Übungen zuhause durch. Die andere Hälfte erhielt eine herkömmliche medikamentöse Therapie.

Die Auswertung ergab, dass 47% der Teilnehmer, die Antidepressiva geschluckt hatten, einen Rückfall erlebten, während es bei den Teilnehmern, die meditiert hatten, lediglich 44 Prozent waren.

Alternative Therapie ohne Nebenwirkungen

Ohne jede Behandlung liegt die Rückfallquote sogar bei 80 Prozent, so die Studienleiter. Die Forscher hoffen nun, dass sich die MBCT-Meditation als alternative Therapie ohne Nebenwirkungen bei der Behandlung von Depressionen allgemein durchsetzt.