Wirksam und motivierend: Vibrationstraining für COPD-Patienten

Durch Sport auf Vibrationsplatte profitieren COPD-Patienten auch im neuromuskulären Bereich

Von Cornelia Scherpe
11. April 2017

Wer an der COPD, der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung, leidet, sollte regelmäßig ein moderates Sportprogramm betreiben. Die Fitness soll den Körper kräftig genug machen/halten, damit trotz schwindender Lungenleistung ein vergleichsweise normales Leben möglich ist. Eine aktuelle Studie hat getestet, ob sich das sogenannte Vibrationstraining dazu eignet und hat nun Ergebnisse veröffentlicht, die Mut machen.

Prinzip der WBV

Das Vibrationstraining wird im englischsprachigen Raum auch als "Whole Body Vibration" und daher gern auch als Kürzel WBV bezeichnet. Bei dieser Art des Trainings steht der Mensch nicht auf festem Boden, sondern auf einer Platte.

Diese wird in Vibration versetzt und spricht damit die Muskulatur besonders an. Durch die Bewegungen des Untergrundes muss das gesamte Muskelspiel harmonieren, damit der Körper weiterhin stabil steht. Hinzu kommen parallel die ausgeführten Bewegungsübungen wie Kniebeugen.

An der Studie nahmen 74 Menschen mit COPD teil. Alle sollten dreimal in der Woche ein kleines Training mit jeweils viermal zweiminütigen Einheiten absolvieren. Die Hälfte der Teilnehmer führte die klassischen Ausdauer- und Kraftübungen auf normalem Untergrund durch.

Verbesserte Leistungskraft und Nervenaktivität der Muskeln

Die übrigen Teilnehmer standen dafür auf einer Vibrationsplatte, die sich mit einer Frequenz von 24 bis 26 Hertz bewegte. Jeweils vor und nach einer Trainingseinheit wurde die Leistungskraft und Nervenaktivität der Muskeln gemessen.

Bei den COPD-Patienten, die ein Vibrationstraining absolviert hatten, war die allgemeine Verfassung deutlich besser. Sie konnten im Sechs-Minuten-Gehtest eine größere Strecke gehen als die Gegengruppe und zeigten mehr Balance-Fähigkeit.

Zwar war in beiden Gruppen nach drei Wochen insgesamt die Muskelkraft gestiegen, doch das allein verbessert die Beweglichkeit nicht. Der Kraftzuwachs muss auch mit neuromuskulären Verbesserungen einher gehen und da hatte das Vibrationstraining die Nase vorn. Die Forscher regen daher dazu an, das Training mit einer Vibrationsplatte allen COPD-Patienten als Therapiemaßnahme zu empfehlen.