Amerikanisches Forscherteam entwickelt deutlich mildere Form der Chemotherapie

Die neuartige Form der Chemotherapie soll effektiver wirken und zudem weniger Nebenwirkungen haben

Von Melanie Ruch
28. Oktober 2011

Für Krebspatienten ist eine Chemotherapie meist das Mittel zum Zweck, doch diese ist oft mit zahlreichen Nebenwirkungen verbunden. Ein Forscherteam des John Hopkins Kimmel Cancer Center in den USA hat nun eine neuartige Form der Chemotherapie speziell für Brustkrebspatientinnen entwickelt, die weitaus weniger Nebenwirkungen hat und noch dazu viel effektiver dort wirkt, wo sie soll.

Medikament direkt in die Milchgänge gespült

Da sich der Großteil der Brustkrebstumore in den Milchgängen entwickelt, haben die Forscher sowohl in einem Tierversuch als auch in einer kleineren klinischen Studie mit 15 Frauen mit Hilfe eines Katheters in der Brustwarze das Chemotherapie-Medikament direkt in die Milchgänge gespült. Dadurch war die Wirkstoffkonzentration an den Tumoren deutlich höher als bei der normalen, intravenösen Chemotherapie.

5-Fluorouracil erzielte die beste Wirkung

Die Nebenwirkungen beliefen sich in Einzelfällen lediglich auf Spannungsgefühle in der Brust und schmerzende Brustwarzen. Das Forscherteam testete mehrere verschiedene Chemotherapie-Medikamente von denen 5-Fluorouracil eindeutig die besten Wirkungen erzielte. In den Tierversuchen ließ es die Tumore der Ratten nicht nur am schnellsten kleiner werden, sondern bei einem Großteil der Tiere sogar wieder vollständig verschwinden.

Außerdem zeigte das Mittel eine Art vorbeugende Wirkung gegen Brustkrebs. In einem nächsten Schritt möchten die Forscher eine weitere, größere Studie aufsetzen, in der speziell die krebsvorbeugende Wirkung von 5-Flourouracil bei einer Verabreichung direkt in die Milchgänge untersucht werden soll.