Wärme beeinflusst Gehirn - Studie erklärt, wie Selbstverletzendes Verhalten bei Borderline entsteht

Von Laura Busch
8. September 2010

Ein Team von Wissenschaftlern am Zentralinstitut für seelische Gesundheit der Universität Heidelberg in Mannheim hat in einer Studie herausgefunden, wie Selbstverletzendes Verhalten (SVV) entsteht. Besonders Betroffene mit der sogenannte Borderline-Störungen fügen sich dabei nicht selten selbst teils schwere Verletzungen zu.

Die Forscher um Inga Niedtfeld untersuchten 23 Frauen mit Borderline und 26 gesunde Kontroll-Probandinnen mittels Magnetresonanztomografie (MRT). Die Frauen bekamen Bilder mit neutralen Motiven vorgelegt sowie auch solche mit Motiven, die Erschreckendes oder Hässliches zeigten. Im Anschluss an das Bild wurde ein Wärmeimpuls gegeben, der entweder angenehm warm oder extrem heiß war.

Die Aufnahmen zeigten, dass die Hirnregionen Amygdala, Insula sowie das vordere Cingulum bei Borderlinern in Reaktion auf die Bilder generell stärker aktiv war. Die Wärmereize konnten diese Überaktivierung der Amgdala unterbinden, auch wenn sie unangenehm heiß waren. Dieser Zusammenhang funktionierte auch bei den gesunden Personen, bei den Borderline-Patientinnen war er jedoch deutlich stärker.