Sozialverhalten: Wohlfühl-Hormon Oxytocin hilft Autisten zu vertrauen

Von Laura Busch
9. April 2010

Das körpereigene Hormon Oxytocin ist an vielen Prozessen beteiligt, die das Verhältnis zwischen Menschen betrifft. Es ist auch als Bindungshormon bekannt, weil es beispielsweise das Vertrauen eines Neugeborenen in die Mutter fördert und auch beim Sex eine Rolle spielt. Wissenschaftler vom französischen Zentrum für kognitive Neurowissenschaften in der Nähe von Lyon testeten jetzt Oxytocinhaltiges Nasenspray an Autisten. Sie wollten herausfinden, ob das Mittel die Aggressivität und das starke Abkapseln, das bei Menschen mit Autismus auftritt, abmildern kann. Denn die Wahrnehmungsstörung, von der hunderttausende Deutsche betroffen sind, ist bisher nur äußerst schwer zu behandeln.

Tatsächlich zeigten Probanden positive Reaktionen. Sie waren beispielsweise für die Mimik von anderen Menschen zu interessieren. "Das könnte ein Hinweis auf ein sinnvolles Therapeutikum sein", erklärte die Autismus-Expertin Christine Freitag.