Arthrose im Knie: Einnahme von Vitamin D hilft nicht

Bei einer bereits bestehenden Gonarthrose scheint die Einnahme von Vitamin D nicht wirkungsvoll zu sein

Von Cornelia Scherpe
15. März 2016

Der Begriff Arthrose ist vielen geläufig, denn der vorzeitige Gelenkverschleiß zählt zu den Zivilisationskrankheiten. Am häufigsten ist das Knie von diesem Verschleiß betroffen. Der Arzt spricht in diesem Fall von Gonarthrose. Betroffen sind

  • 13 Prozent aller Seniorinnen und
  • zehn Prozent der Senioren hierzulande.

Vitamin-D-Mangel begünstigt Gelenkverschleiß

Ältere Studien haben bereits gezeigt, dass der Knorpel in einem Gelenk schneller verloren geht, wenn ein Mensch wenig Vitamin D aufnimmt. Daher liegt der Gedanke nahe, dass man durch die künstliche Vergabe von Vitamin D den Patienten mit Gonarthrose helfen kann. Eine aktuelle Untersuchung konnte dies jedoch nicht bestätigen.

Vitamin-D-Mangel bei den Arthrose-Probanden

Ärzte hatten mit 413 Freiwilligen gearbeitet. Die Männern und Frauen waren zwischen 50 Jahren und 79 Jahren alt und besaßen bereits eine ausgeprägte Kniearthrose.

Als man Blutproben entnahm, zeigte sich im Labor zunächst wie erwartet ein niedriger Wert des Vitamin D. Bei allen Patienten war der Wert unter 60 nmol/l abgefallen. Sogar 12,5 nmol/l kamen vor, was eine deutliche Mangelerscheinung ist.

Zusätzliche Vitami-D-Einnahme hilft nicht bei bestehender Kniearthrose

Man teilte die Probanden in zwei Gruppen und vergab über 24 Monate ein Ergänzungsmittel. Die Hälfte der Teilnehmer bekam monatlich 50.000 IE Vitamin D, die übrigen nur ein Placebo.

Nach zwei Jahren wurde ermittelt, wie es dem Knieknorpel bei jedem Patienten inzwischen ging. Auch Interviews zu

wurden durchgeführt.

Doch in beiden Punkten konnten die Ärzte keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Gruppen ermitteln. Bei den Behandelten waren die Blutwerte zwar in 79 Prozent der Fälle deutlich gestiegen, doch offenbar bessert die zusätzliche Einnahme von Vitamin D eine bereits bestehende Arthrose im Knie nicht mehr.