Gefährliche Apitherapie: "Bienen-Akupunktur" endet für Patientin tödlich

Anaphylaktischer Schock mit Todesfolge nach Bienenstichtherapie

Von Cornelia Scherpe
12. April 2018

Unter den Begriff Apitherapie fallen zunächst einmal alle Behandlungsmethoden, die auf Bienenprodukte zurückgehen. Die Anwendung von Honig auf der Haut oder der medizinische Honigkonsum zählen ebenso dazu wie die Therapie mit Bienengift. Letztere ist als Bienenstichtherapie vor allem in Ostasien sehr bekannt und findet viele Anhänger. In diesem Zusammenhang ist auch die Bezeichnung "Bienen-Akupunktur" gebräuchlich.

Für die Behandlung wird eine Biene provoziert und so auf dem Patienten platziert, dass sie an einer vorab bestimmten Stelle in die Haut sticht. An der Central South University in Changsha hat ein Forscherteam bereits vor einiger Zeit auf die potenziellen Risiken dieser Vorgehensweise aufmerksam gemacht. Als Reaktion auf das Gift im Bienenstachel kann es beim Menschen zu einem anaphylaktischen Schock kommen, der auch tödlich enden kann. Genau ein solcher Fall trat nun bei einer Patientin in Spanien auf.

Bienen-Akupunktur mit Todesfolge

Die Frau befand sich bereits seit einiger Zeit in Therapie und ließ sich regelmäßig mit der Bienen-Akupunktur behandeln. Bei der 55-Jährigen sollte das Bienengift gegen Muskelbeschwerden und starken Stress helfen. Da die Behandlung bereits seit gut zwei Jahren monatlich stattfand, war bislang keine allergische Reaktion auf das Gift bekannt.

Im Laufe der Monate musste jedoch unbemerkt eine Sensibilisierung stattgefunden haben, denn bei einer Sitzung bekam die Patientin plötzlich Atemnot. Sie wurde bewusstlos und es musste mit Verdacht auf eine anaphylaktische Reaktion der Notarzt gerufen werden. Als die Rettungsärzte nach 30 Minuten eintrafen, lag ihr systolischer Blutdruck nur noch bei 43 mmHg und der Puls war auf 110 gestiegen. Dies ist typisch für einen Schock. Zwar konnte die Frau im Krankenhaus zunächst stabilisiert werden, es kam jedoch nach mehreren Wochen Überlebenskampf zu einem Multiorganversagen.

Der Fall zeigt, wie gefährlich eine Apitherapie mit Bienengift sein kann, denn die Patientin war weder durch Herzleiden noch Asthma oder andere Risikofaktoren vorbelastet gewesen.