Anhaltende Schwellung und Größe der Lymphknoten sagt noch nichts über Bösartigkeit aus

Von Cornelia Scherpe
21. November 2013

Spricht der Arzt von der "zervikalen Lymphadenopathie", bekommt man erst einmal einen Schrecken. Doch hinter dem Fachbegriff verbirgt sich nur die Beschreibung eines Symptoms, mit dem man zum Arzt gegangen ist: Die Lymphknoten im Bereich des Halses sind angeschwollen und schmerzen meistens auch.

Was genau sich hinter diesem Symptom verbirgt, muss der Mediziner nun durch weitere Untersuchungen ermitteln. Es kann durchaus der Fall sein, dass eine ernsthafte Erkrankung zugrunde liegt, doch ebenso gut kann es vergleichsweise harmlose Ursachen haben.

Neue Studie aus der Türkei

Einige Ärzte nehmen die Größe und den Grad der Schwellung der Lymphknoten als Indiz dafür, ob man sich Sorgen machen muss oder nicht. Ganz so einfach kann man es sich aber nicht machen, wie eine aktuelle Studie zeigt.

In der Türkei wurden Kinder untersucht, deren Lymphknoten beim Hals bereits seit einiger Zeit stark angeschwollen waren. Die Eltern waren aus Sorge um die Gesundheit ihrer Kinder zum Arzt gegangen. Nun wurde in der Studie einmal die Dauer der Schwellung bei den Eltern erfragt und zudem der Durchmesser der Schwellung bei den jungen Patienten gemessen.

Teil der Studie wurden am Ende 98 Kinder, die mindestens seit einem Jahr geschwollene Lymphknoten hatten und diese auch mindestens 1,5 Zentimeter im Durchschnitt waren. Antibiotika hatte bei diesen Kindern nicht geholfen. Dennoch zeigte die Studie, dass dies noch nicht auf eine Bösartigkeit der Schwellung hinweisen muss. Bei 59,2 Prozent war die Vergrößerung trotzdem gutartig.

Fazit der Studie

Betrachtete man die Fälle von gutartigen und bösartigen Befunden direkt, konnte kaum ein Unterschied bei der Größe der Lymphknoten oder der Dauer der Schwellung festgestellt werden. Diese beiden Daten allein reichen für eine Abschätzung der Situation also nicht.