Einen Splitter im Finger entfernen

Einen Splitter fängt man sich schneller ein, als man glaubt. Eine schadhafte Stelle im Holzfußboden, eine unebene Stelle im Treppengeländer, kurz: überall, wo Holz ausfasert und man schnell und unbedacht mit der Hand oder dem Fuß darüber fährt, birgt die Gefahr eines Splitters in der Haut. Auch Kinder fangen sich beim Spielen und Klettern öfter einen Splitter ein. Schnelle Hilfe ist hier gefragt.

Maria Perez
Von Maria Perez

Da sich ein Splitter entzünden kann - bis hin zur Blutvergiftung -, muss er schnell und gründlich entfernt werden. Bricht man ihn nur oberflächlich ab und verbleibt der Splitterrest unter der Haut, kann es auch hier zu schmerzhaften Entzündungen kommen.

Entfernung mit einer Pinzette

Am besten gegen einen Splitter im Finger hilft nach wie vor die gute alte Splitterpinzette. Mit ihrer Hilfe wird der Splitter vorsichtig gefasst und in Gänze herausgezogen.

Die Stelle sollte man gut mit Alkohol, Wasserstoffperoxyd in dreiprozentiger Verdünnung oder ähnlichem desinfizieren. Falls der Splitter oberhalb der Haut nicht mehr sichtbar ist, kann es erforderlich sein, die Haut an der Eintrittsstelle des Splitters zusammenzudrücken, bis man ein Ende des Splitters mit der Pinzette zu fassen kriegt.

Gelingt dies nicht, kann es funktionieren, die Haut in warmem Seifenwasser einzuweichen und den Splitter dann mit einer spitzen, desinfizierten Nadel an die Hautoberfläche zu heben und herauszuziehen. Ist der Splitter tief in die Haut eingedrungen, sodass man sie weiter aufschneiden müsste, um an den Splitter zu gelangen, sollte man die Entfernung besser einem Arzt überlassen.

Fremdhilfe ist aber auch sonst gut, da ein anderer Mensch mit beiden Händen arbeiten kann, man selbst aber auf eine angewiesen wäre. Benötigt man eine Lupe, kann in einer Hand die Lupe gehalten werden, während die andere mit der Splitterzange hantiert. Auch zum Straffen der Haut, das für die Splitterentfernung mit Pinzette hilfreich sein kann, werden helfende Hände benötigt.

Entfernung mithilfe von Hausmitteln

Ein altes Hausmittel zur Splitterentfernung für all diejenigen, die keine Pinzette oder keinen Helfer zur Hand haben, ist Klebstoff. Dieser wird auf den Splitter gegeben und trocknen gelassen. Wenn man ihn abzieht, ist der Splitter im Idealfall mit draußen.

Auch die Anwendung einer Paste aus Backpulver kann helfen. Hierfür mischt man einen Viertel Teelöffel Backpulver mit so viel Wasser zusammen, dass eine dicke Paste entsteht. Diese trägt man auf die entsprechende Stelle auf und legt ein Verband drum.

Nach 24 Stunden entfernt man den Verband wieder. Ist der Splitter noch nicht bis zur Hautoberfläche vorgedrungen, kann man diese Methode wiederholen.

Zu den weiteren Hausmitteln zählt ein spezielles Pflaster mit Salizylsäure. Am besten nimmt man dafür ein Warzenpflaster und trägt die Salizylsäure dort auf. Alle 12 Stunden sollte man dieses Pflaster erneuern.

Die Versorgung der Wunde

Zugsalbe und Pflaster zur Nachsorge
Zugsalbe und Pflaster zur Nachsorge

Nach der Entfernung des Splitters sollte die Wunde mit einer Zugsalbe versehen werden und gegen das Eindringen von Bakterien ein Fingerverband angelegt werden. Die Zugsalbe wirkt der Entzündungsgefahr durch eventuell im Finger verbliebene, unbemerkte Splitterreste entgegen. Außerdem drücken sich Splitterreste so leichter heraus.

Bei einer Entzündung

Sollte sich der Splitter doch entzünden - die Stelle wird dick und eitert -, muss mit antibiotischen Umschlägen Abhilfe geschaffen werden. Im schlimmsten Falle werden Antibiotika verordnet, um einer möglichen Blutvergiftung vorzubeugen.

Im Anfangsstadium kann man dem entgegenwirken, indem man über Nacht eine Arnikatinktur einwirken lässt - am besten mittels eines getränkten Wattepads, das mit einem Verband an der heiklen Stelle fixiert wird.