Ein häufig vorkommender Genfehler behindert die männliche Fruchtbarkeit

Der Gendefekt wirkt sich negativ auf die Spermien aus, sodass es seltener zu einer Befruchtung kommt

Von Cornelia Scherpe
26. Juli 2011

Aktuelle Forschungen haben herausgefunden, dass unter der männlichen Bevölkerung ein Genfehler sein Unwesen treibt. Etwa ein Fünftel der Erwachsene ist davon betroffen. Dieser Defekt bewirkt, dass die Spermien weniger effektiv sind und sich folglich die Fruchtbarkeit verringert.

Der Genfehler wirkt dabei auf das Eiweiß "Beta-Defensin". Gebildet wird es in den Nebenhoden und dockt später an der Oberfläche der reifen Spermien an. Dieses Protein ist wichtig, um den Spermien die nötige Fähigkeit zu geben, um im Körper der Frau die Schleimhaut der Gebärmutter zu durchdringen, um zur Eizelle zu gelangen. Ist die Funktion nicht richtig ausgebildet, kommt es folglich seltener zur Befruchtung.

Eine Betrachtung von 500 Freiwilligen ermittelte eine verminderte Chance von bis zu 30 Prozent. Ist dazu die Beweglichkeit der Spermien noch verringert, kann die Prozentzahl noch weiter steigen.

Grund für langes Halten des Genfehlers unklar

Den Forschern ist nicht klar, wie sich dieser Gendefekt halten kann, denn die Evolution besagt eigentlich, dass sich Veränderungen, die so schlecht auf die Fortpflanzung wirken, nicht lang weitergegeben werden können und nach wenigen Generationen aussterben.