Die innere Uhr ist bei schwer depressiven Menschen gestört

Von Katja Grüner
15. Mai 2013

US-Forscher fanden nun in einer Studie heraus, dass bei schwer Depressiven die Innere Uhr gestört ist. Diese regelt verschiedene Funktionen des Körpers: Schlaf-Wach-Rhythmus, Körpertemperatur, Stoffwechsel und Hormonhaushalt werden durch sie gesteuert. Die Forscher belegten, dass die sogenannten Uhrgene von Depressiven außer Takt geraten sind. Dies erkläre laut den Forschern auch, warum depressive Menschen häufig an Schlafstörungen leiden. Die meisten der psychisch kranken Menschen können abends schwer einschlafen und kommen hingegen morgens nur schwer aus dem Bett.

Wie dies genau ausgelöst wird, entzieht sich momentan noch der Kenntnis der Forscher, denn sie können noch nicht belegen, welche Gene im Gehirn dies auslösen. Um dem auf die Spur zu kommen, untersuchten die Wissenschaftler die Gene im Gehirn von Toten, da bei diesen der letzte Stand der Genaktivität eingefroren ist.

Im Rahmen dessen wurden die Gehirne von 89 Toten untersucht, von denen 34 zu Lebzeiten an einer schweren Depression litten.55 Personen wurden als Kontrollgruppe eingesetzt, die keinerlei psychische Beschwerden hatten. Ergebnis war, dass der Rhythmus der Uhrengene von depressiven Personen außer Takt war.

Die Ergebnisse der Studie können den Forschern in Zukunft helfen, Menschen mit einer klinischen Depression besser zu behandeln. Wenn man über die gestörte Funktion einer inneren Uhr Bescheid weiß, so gelänge es auch leichter diese zu reparieren und den Betroffenen zu helfen.