Das Becken - Verbindet den Rumpf mit den Beinen und sorgt für eine aufrechte Haltung des Körpers

Als Becken oder Pelvis wird der Körperabschnitt oberhalb der Beine und unterhalb des Bauches bezeichnet. Das Becken verleiht dem Körper Stabilität und sorgt für einen festen Stand.

Von Jens Hirseland

Aufbau

Becken (Pelvis) ist die Bezeichnung für den Körperabschnitt, der sich zwischen den Beinen und dem Bauchraum (Abdomen) befindet. Das Becken verbindet also den Rumpf mit den Beinen.

Unterteilt wird dieser Abschnitt des Körpers in:

  1. das große Becken (Pelvis major)
  2. das kleine Becken (Pelvis minor)

Dabei wird das große Becken, das sich oberhalb der Beckeneingangslinie zwischen den beiden Darmbeinschaufeln befindet, eigentlich dem Bauchraum zugerechnet.

Außerdem versteht man unter der Bezeichnung Becken auch den knöchernen Teil dieser Körperregion. Dabei setzt sich das knöcherne Becken aus den beiden Hüftbeinen, die auch als Ossa Coxae bezeichnet werden, zusammen. Gemeinsam mit dem Kreuzbein (Os sacrum) bildet das Becken den Beckengürtel.

Verbunden ist das knöcherne Becken mit der Wirbelsäule.

Die Hüftbeine bestehen aus:

  1. dem Schambein (Os pubis), das den vorderen Anteil des Beckens bildet
  2. den beiden Schaufeln des Darmbeins (Os ilium), das die Eingeweide trägt
  3. dem Sitzbein (Os ischii), das einen Bogen zum Schambein führt

Es gibt beim Darmbein charakteristische knöchernde Vorsprünge:

  • die dorsalen Knochenvorsprünge Spina iliaca posterior inferior und Spina iliaca posterior superior
  • die Spina iliaca anterior superior, den Vorsprung, welcher leicht durch die Haut tastbar ist
  • den vorderen unteren Darmbeinstachel, die Spina iliaca anterior inferior

Männer und Frauen

Zwischen dem männlichen und dem weiblichen Becken gibt es jedoch einige Unterschiede. Während das Becken des Mannes eng, schmal und hoch ist, sind die Beckenschaufeln der Frau wesentlich ausladender. Außerdem hat das Hüftbeinloch (Foramen obturatum) eine ovale Form.

Darüber hinaus fällt der Beckenausgang bei einer Frau breiter aus, da durch diesen Ausgang auch der Geburtskanal verläuft.

Des Weiteren ist der Winkel der Schambeinfuge (Angulus pubicus) beim Becken der Frau größer als 90 Grad. Beim Mann hingegen ist der Winkel kleiner als 90 Grad.

Funktionen

Hauptfunktion des Beckens bzw. des Beckengürtels ist es, dem menschlichen Körper eine aufrechte Haltung, sowie einen sicheren Stand durch Stabilität und Festigkeit zu ermöglichen.

Beschwerden und Verletzungen des Beckens

Beckenschmerzen

Beckenschmerzen sind unspezifisch und es ist schwierig die Ursache zu finden
Beckenschmerzen sind unspezifisch und es ist schwierig die Ursache zu finden

Bei verschiedenen Beschwerden kann es zu Beckenschmerzen kommen; sie gelten daher als unspezifisch. Die Ursachen sind vielfältiger Natur; die Schmerzen können von im Beckenraum liegenden Organen stammen oder auch aus anderen Bereichen ausstrahlen.

Als mögliche Auslöser für Schmerzen im Beckenbereich gelten:

Des Weiteren können die Schmerzen auch die Hüfte oder die Geschlechtsorgane betreffen.

Beckenschiefstand

Des Weiteren kann das Becken von einer Fehlstellung betroffen sein. In diesem Fall spricht man vom Beckenschiefstand. Nicht immer muss es dabei zu Beschwerden kommen; typisch sind jedoch beispielsweise Rückenschmerzen.

Eine sehr starke Ausprägung kann zu einer Skoliose, einer Verkrümmung der Wirbelsäule führen. Man unterscheidet die funktionelle Schiefstellung, die aufgrund von muskulären Verspannungen entsteht, sowie die strukturelle Schiefstellung, die anatomisch bedingt ist.

Beckenfraktur

Eine häufig auftretende Verletzung des Beckens ist die Beckenfraktur. Dabei unterscheidet man zwischen stabilen und instabilen Brüchen.

Bei einem stabilen Bruch handelt es sich um eine isolierte Fraktur des Sitz- oder Schambeins, während bei einem instabilen Bruch entweder eine komplette Fraktur des Beckenrings oder eine Sprengung der Knochenverbindungen, bei der sich die Knochen gegeneinander verschieben, vorliegt. Meistens kommt es bei einem Beckenbruch zu einer eher harmlosen Fraktur des Scham- oder Sitzbeins.

Häufigste Ursachen sind Stürze oder Verkehrsunfälle. Auch Menschen, die unter Knochenschwund (Osteoporose) leiden, sind oftmals von einer Beckenfraktur betroffen. Dabei werden zumeist auch andere Knochen in Mitleidenschaft gezogen.

Symptome und Behandlung

Zu den möglichen Symptomen gehören:

Bei stabilen Beckenbrüchen kommt es jedoch normalerweise kaum zu Schmerzen.

Während stabile Beckenbrüche konservativ behandelt werden können und in der Regel komplikationslos ausheilen, ist bei instabilen Beckenfrakturen in der Regel eine Operation erforderlich, bei der die Bruchenden entweder verplattet oder verschraubt werden.

Weitere Erkrankungen

Zu den weiteren Erkrankungen im Bereich des Beckens zählen