Bauchfellentzündung (Peritonitis) - Ursachen, Symptome und Behandlung

Bei einer Peritonitis kommt es zu einer Entzündung des Bauchfells. Da eine Bauchfellentzündung lebensgefährlich sein kann, muss in der Regel eine Operation erfolgen.

Von Jens Hirseland

Krankheitsbild

Beim Bauchfell (Peritoneum) handelt es sich um eine glatte Schicht in der Bauchhöhle, die Flüssigkeit enthält. Kommt es zu einer Entzündung des Bauchfells, spricht man von einer Peritonitis.

Bei der Bauchfellentzündung handelt es sich um eine lebensbedrohliche Entzündung, die meist durch Bakterien ausgelöst wird. Man unterscheidet die primäre oder spontane Peritonitis, welche jedoch nur sehr selten auftritt und durch eine Bakterienverschleppung über die Blutbahn oder den Lymphweg, aber auch auch aufsteigend über Eileiter und/oder Eierstöcke ausgelöst wird. Dabei besteht keine offene Verbindung zwischen der Bauchhöhle sowie dem infizierten Gebiet.

In den meisten Fällen handelt es sich um eine sekundäre Peritonitis, die als Folge einer bereits bestehenden Baucherkrankung oder auch als Komplikation einer Operation hervorgerufen wird. Bei einer frühzeitigen Behandlung ist die Prognose günstig.

Ursachen

Hervorgerufen wird eine Bauchfellentzündung zumeist durch undichte Hohlorgane wie beispielsweise

Dabei besteht die Gefahr, dass Bakterien in den Bauchraum eindringen oder das betroffene Organ sogar vollkommen aufbricht, wodurch es zum Austritt des Inhalts kommt.

Vor allem bei einer Blinddarmentzündung (Appendizitis) oder Geschwüren ist das Risiko für eine Peritonitis hoch. Manchmal kann sie aber auch durch einen operativen Eingriff verursacht werden. Als weitere mögliche Gründe für eine Bauchfellentzündung kommen

infrage. Gelegentlich gelangen die Erreger durch den Blutweg von anderen Stellen des Organismus in den Bauchraum. Bei Frauen kann zudem eine Eierstockentzündung eine Peritonitis auslösen.

Symptome und mögliche Folgen

Typische Symptome einer Bauchfellentzündung sind heftige Bauchschmerzen. Außerdem stockt die Tätigkeit des Darms und die Muskulatur der Bauchdecke verhärtet sich, sodass eine Abwehrspannung besteht.

Da sich der allgemeine Zustand des Patienten immer weiter verschlechtert, kommt es zu

Wird das ganze Bauchfell in Mitleidenschaft gezogen, was man als diffuse Peritonitis bezeichnet, besteht die Gefahr, dass Gifte den Organismus überziehen und sich im gesamten Blutkreislauf ausbreiten. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Sepsis (Blutvergiftung) oder einen Schock mit tödlichen Folgen.

Bei einer diffusen Peritonitis muss daher in kürzester Zeit eine Notoperation durchgeführt werden. Ist die Bauchfellentzündung dagegen nur lokal begrenzt, fallen die Beschwerden geringer aus.

Diagnose

Die Diagnose der Bauchfellentzündung beginnt mit der Befragung des Patienten. Flüssigkeitsansammlungen lassen sich durch eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums feststellen. Um zu überprüfen, ob bereits eine Darmlähmung vorliegt, wird der Bauch abgehört.

  • Ärztin führt bei einem älteren Mann eine Ultraschalluntersuchung im Bauchbereich durch

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  • Mehrere Blutproben in Röhrchen zur Blutuntersuchung im Labor

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  • Seitenansicht eines Magnetresonanztomographen in einem Krankenhaus

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Ein möglicher Flüssigkeitsmangel kann erkannt werden, indem man Zunge und Mund kontrolliert. Auch Laboruntersuchungen des Blutes sowie die Suche nach Bakterien im Bauchwasser oder Sekret gehört zu den Untersuchungsmaßnahmen. Möglich sind des Weiteren Thoraxaufnahmen und eine CT-Untersuchung.

Im Rahmen der Differenzialdiagnose sollten einige Erkrankungen des Bauchraumes ausgeschlossen werden. Dazu zählen

Behandlungsmaßnahmen

Als konservative Maßnahme wird eine umgehende Behandlung mit Antibiotika durchgeführt, damit die Entzündung zurückgedrängt werden kann. Da diese Maßnahme in den meisten Fällen jedoch nicht ausreicht, muss ein operativer Eingriff erfolgen. Dies gilt auch für eine lokale Bauchfellentzündung, damit ein Ausbreiten der Entzündung oder die Bildung eines Abszesses verhindert wird.

Durchführung der OP

Vor dem Eingriff verabreicht man dem Patienten eine Vollnarkose. Danach wird ein Hautschnitt an der Bauchdecke durchgeführt. Den Eiter entfernt man, indem man ihn absaugt.

Außerdem sucht der Operateur nach dem Auslöser der Bauchfellentzündung. Dies kann beispielsweise ein durchbrochenes Hohlorgan sein, das er dann vernäht.

Manchmal müssen dabei sogar Teile des Darms entfernt und ein künstlicher Darmausgang gelegt werden. Außerdem spült man den Bauchraum gründlich mit keimabtötenden Mitteln oder Antibiotika.

Zum Schluss werden Drainageschläuche angelegt, damit das Wundsekret abfließen kann. Nach ein paar Tagen entfernt man diese Schläuche wieder.