Ist es schädlich den Urin zu halten, wenn man auf die Toilette muss?

Warum Einhalten die Blase nicht trainiert und Frauen häufiger aufs Klo müssen als Männer

Von Ingo Krüger
23. Januar 2015

Diese Situation kennt jeder: Man steht im Stau auf der Autobahn, die Blase drückt, aber eine Toilette ist weit und breit nicht zu sehen. Nun gilt es, den Urin einzuhalten, bis der nächste Rastplatz erreicht werden kann.

Doch schadet dies dem Körper? Hartnäckig hält sich der Mythos, dass so Blasenentzündungen entstehen können.

Kann man die Blase trainieren?

Grundsätzlich ist es nicht schädlich, den Harndrang zu unterdrücken, wenn gerade keine Toilette in der Nähe ist. Allerdings ist dies ohnehin nicht über einen längeren Zeitraum möglich, da sich dann das untere Ventil der Blase öffnet, man den Urin nicht mehr halten kann und sich dabei in die Hose macht.

Das Anhalten des Urins trainiert die Blase nicht. Wer häufig auf die Toilette muss, kann dies auch nicht ändern, in dem er absichtlich den Harndrang unterdrückt.

Wer muss öfter?

Eine überaktive Blase lässt sich jedoch medikamentös behandeln. Normal ist vier- bis sechsmaliges Wasserlassen am Tag und keinmal oder einmal in der Nacht.

Frauen müssen in der Regel eher urinieren, da ihre Blase aufgrund der Gebärmutter lediglich 200 bis 400 Milliliter fasst. Die männliche Blase nimmt dagegen durchschnittlich 350 bis 550 Milliliter Urin auf.