Hochflorteppiche richtig pflegen

Nach wie vor macht ein schöner, hochwertiger Teppich jede Wohnung behaglich und gemütlich. Auch erbitterte Teppich-Gegner müssen dies zugeben. Natürlich gibt es bei Teppichen aber auch große Qualitätsunterschiede. Hochwertige Hochflorteppiche zum Beispiel bedürfen einiger Pflege, damit Sie ihre Schönheit behalten. Hier haben wir einige wichtige Tipps zur Reinigung und Pflege von Hochflorteppichen für Sie zusammen gestellt.

Von Kathrin Schramm

Hochflorteppiche: Besondere Merkmale

Bei einem Hochflorteppich handelt es sich um einen Teppich mit einer Faserlänge zwischen anderthalb und fünf Zentimetern (unter 1,5 Zentimetern ist die Rede von einem Kurzflorteppich). Sie sind deutlich weicher als die Varianten mit den kürzeren Fasern, erfordern aber auch eine besondere Pflege.

Hochflorteppiche zählen zu den beliebtesten Teppicharten. Sie sorgen für Gemütlichkeit und haben zudem auch einen wärmenden Effekt - für ein ganz besonderes Barfußgefühl.

Der Hochflorteppich ist deshalb so weich, angenehm warm und flauschig, weil seine Fasern stark in die Höhe stehen. Geht man barfuß oder in Socken auf dem Hochflorteppich, so wird man spüren, wie man sanft darin einsinkt.

Hebt man den Fuß wieder vom Boden, richten sich die Fasern unbemerkt wieder auf. Stellt man jedoch einen schweren Gegenstand für einen längeren Zeitraum auf einen Hochflorteppich, so bilden sich unschöne Abdrücke, da die Fasern zu stark geknickt werden, und letztendlich die Form annehmen, in die sie durch das Gewicht des Gegenstandes gezwungen werden.

Hinterteil und Po eines nackten krabbelnden Babys auf einem Fellteppich
Hinterteil und Po eines nackten krabbelnden Babys auf einem Fellteppich

Hinweise zur Reinigung und Pflege

Besonders kritisch sind Gegenstände mit Standbeinen, die nur eine geringe Auflagefläche haben. Das klassische Beispiel sind Stühle. Ein Esszimmerstuhl, der immer am selben Platz steht, hinterlässt mit der Zeit 4 gut sichtbare Abdrücke im Hochflorteppich. Dem lässt sich entgegenwirken, indem man den Stuhl absichtlich nach jedem Gebrauch ein kleines Stück neben die vorigen Eindrücke stellt.

Staubsaugen

Wenn Sie Ihren Teppich saugen, dann räumen Sie vorher alle Stühle und beweglichen Gegenstände zur Seite. Saugen Sie dann mehrmals aus verschiedenen Richtungen über den Teppich, damit sich die Fasern wieder gut aufrichten können.

Der Teppich sollte mindestens einmal wöchentlich abgesaugt werden. Zu diesem Zweck ist eine glatte Teppichdüse zu empfehlen, um ein Herausziehen einzelner Fasern zu vermeiden. Kleine Teppiche lassen sich alternativ auch einfach ausklopfen.

Nahaufnahme Staubsauger auf hellem Teppich
Nahaufnahme Staubsauger auf hellem Teppich

Nassreinigung

Wenn Sie Ihren Hochflorteppich einer intensiven Nassreinigung unterziehen, dann wählen Sie ein Reinigungsverfahren, bei dem der Teppich nicht zu feucht werden kann. Das hochflorige Garn kann sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen, bis es zum Schluss richtig nass ist.

Es würde Wochen dauern, einen dermaßen durchnässten Teppich wieder zu trocknen. Verwenden Sie also besser einen trockenen Schaumreiniger. Dieser lässt sich gleichmäßig auf den Teppich auftragen, unter Umständen auch mit einer Teppichreinigungsmaschine einbürsten.

Nach der Einwirkzeit wird er einfach abgesaugt, ohne dass Feuchtigkeit entsteht. Diese Reiniger sind so konzipiert, dass sie ihre Reinigungswirkung auch im trockenen Zustand entfalten können.

Bei besonders großen Teppichen lohnt sich mitunter auch der Einsatz einer Teppichreinigungsmaschine. Diese lässt sich im Fachhandel mieten; sie nutzt das so genannte Sprühextrationsverfahren, bei dem dem Teppich unter Druck eine spezielle Reinigungslösung in das Gewebe gesprüht und anschließend samt Schmutz wieder abgesaugt wird.

Fleckenentfernung

Im Falle einzelner Flecken empfehlen wir Ihnen eine umgehende Behandlung der betroffenen Stellen. Noch neuere Teppiche sind meist gut imprägniert, so dass es eine Zeitlang dauert, bis die Verschmutzung richtig vom Teppich absorbiert werden kann. Diese Zeit können Sie nutzen, indem Sie erste Gegenmaßnahmen ergreifen.

Und bei diesen gilt: man sollte sehr schonend vorgehen und ein Schrubben oder Reiben sowie aggressive Reiniungsmittel vermeiden. Wichtig ist, vom Fleckenrad in Richtung Fleckenmitte vorzugehen.

Gibt es feste und haftende Verschmutzungen, sollten diese erst einmal aufgenommen bzw. vorsichtig (!) abgezogen werden. Ist der Schmutz lose und trocken, lässt er sich auch einfach absaugen; bei Flüssigkeiten hilft ein trockenes Tuch zum Abtupfen.

Anschließend nimmt man ein feuchtes Tuch und tupft die entsprechende Stelle ab. Das Wasser sollte einwirken; dann tupft man den gelösten Schmutz mit einem trockenen Tuch ab. Möglicherweise wird ein weiterer Vorgang nötig.

Nur, wenn man mit klarem Wasser keine Wirkung erzielt, sollte auf Fleckenentferner zurückgegriffen werden. Diese könnten im schlimmsten Fall zu Verfärbungen des Teppichs führen - insofern sollten sie generell zunächst einmal an einer unauffälligen Stelle ausprobiert werden.

Der Fleckenentferner wird mithilfe eines Tuchs vorsichtig in den Fleck eingearbeitet. Die Herstellerhinweise in Sachen Gebrauch sollten stets beachtet werden.