Fächer und Temperaturzonen im Kühlschrank - Richtige Befüllung und Temperaturregelung

Moderne Kühlschränke weisen eine ganze Reihe unterschiedlicher Fächer und Temperaturzonen auf. Was den Laien mitunter ein wenig verwirrt, hat durchaus seinen Sinn, denn die verschiedenen Lebensmittel benötigen unterschiedliche Bedingungen zur optimalen Lagerung. In Sachen richtige Befüllung eines Kühlschranks gilt es somit, ein paar Punkte zu beachten. Informieren Sie sich über die unterschiedlichen Temperaturzonen im Kühlschrank und holen Sie sich Tipps zur sinnvollen Befüllung.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Als Möglichkeit zum Kühlen von Getränken und Lebensmitteln ist der Kühlschrank heutzutage aus keinem Haushalt mehr wegzudenken. Er arbeitet in der Regel leise und effektiv.

Viele Menschen befüllen ihren Kühlschrank eher willkürlich, da kommen die Lebensmittel dorthin, wo gerade Platz ist. Doch ist das auch das Beste für die jeweiligen Lebensmittel? Oder gibt es effizientere Möglichkeiten, Lebensmittel in einem Kühlschrank möglichst lange zu lagern?

Der heimische Kühlschrank kann mit einem eigenen und bedarfsgerechten Supermarkt verglichen werden. Verschiedenartige Waren sowie Produkte werden getrennt gelagert und unterschiedlich temperiert. Das geschieht durch eine Temperaturregelung, die umgangssprachliche Kühlschrankautomatik.

Der deutsche Erfinder und Ingenieur Carl von Linde gilt als Entwickler des heutigen Kühlschrankes. Ende der 1870er Jahre gründete er die Linde AG mit Sitz in München. Heutzutage ist die Linde AG ein weltweit renommierter Technologiekonzern.

Seit jeher gehört das Kühlen von Lebensmitteln zum hausfraulichen Alltag. Der einfache, normale Kühlschrank aus den 1950er und 1960er Jahren hat sich bis in die heutige Zeit hinein zu einem Hightech-Gerät entwickelt, das sich im wahrsten Sinne des Wortes selbst verwaltet und reguliert. Wenn der Kühlschrank an das Stromnetz angeschlossen ist und mit Energie versorgt wird, dann übernimmt er eigenständig die Kühlung seiner verschiedenen Temperaturzonen.

Aufbau des Kühlschranks: Unterschiedliche Temperaturzonen

Der Aufbau des Kühlschrankes für den privaten Haushaltsgebrauch ist bei allen Marken und Modellen nahezu identisch. Er unterteilt sich in mehrere Temperatur- respektive Gefrierzonen.

Die Stau- und Lagerflächen gliedern sich in den oberen, in den mittleren sowie in den unteren Kühlschrankteil sowie in die Kühlschranktür. Hinzu kommt noch das Gefrierfach. Das ist, abhängig von Marke, Modell und Größe des Kühlschrankes, dementsprechend geräumig.

Durchaus haben somit nicht alle Bereiche innerhalb eines Kühlschranks die gleiche Temperatur. Ganz gleich welche Bauart und Kühltechnik der Kühlschrank aufweist, besitzt er unterschiedliche Temperaturzonen. Diese unterschiedlichen Temperaturzonen kommen durch die physikalische Gesetzmäßigkeit zustande, dass kalte Luft eine höhere Dichte hat als warme und demzufolge nach unten sinkt.

Kühlzonen

Der Kühlschrank ist in mehrere Temperatur-, in Kälte- sowie in Gefrierzonen unterteilt. Jede der einzelnen Zonen lässt sich separat temperieren. Wenn die Kühlschranktemperatur nach den Vorgaben des Herstellers für die einzelnen Temperaturzonen eingestellt ist, dann übernimmt der moderne Kühlschrank die weitere Temperaturregelung für jede einzelne der Temperaturzonen.

Der Käufer bezahlt mit der einmaligen Investition für den Kühl-/Gefrierschrank im hohen drei- bis vierstelligen Eurobereich neben der Energieeffizienz des Gerätes selbst auch diese Technik. Der Kühlschrank arbeitet sozusagen vollautomatisch.

Am kältesten ist die Luft an der hinteren Wand des Kühlschrankes, dort sitzt nämlich an der Rückseite des Gerätes der Verdampfer. Wird die Luftzirkulation nicht gesteuert, so spricht man von einer statischen Luftzirkulation, die allein aufgrund der thermischen Gesetze stattfindet. Dagegen wird bei einer dynamischen Luftzirkulation die kalte Luft über einen Ventilator im Innenraum des Kühlschranks oder des Tiefkühlschranks verteilt.

Das Absinken der kalten Luft bewirkt, dass die kälteste Zone im Kühlschrank unmittelbar über der Glasplatte liegt, die das Gemüsefach abgrenzt. Dort unten können Temperaturen um 2°C herrschen. Demzufolge müssen sehr leicht verderbliche Lebensmittel wie etwa frischer Fisch und rohes Fleisch hier gelagert werden.

Da die warme Luft den Gesetzen der Thermik folgend nach oben steigt, liegen in den beiden oberen Fächern im Kühlschrank die wärmeren Temperaturzonen. Dort werden dann etwa Wurst und Käse gelagert, deren Aromastoffe die ganz kalten Temperaturen nicht mögen. Ebenso können dort bereits vorgegarte Lebensmittel und weniger empfindliche Waren wie etwa Joghurt und Quark gelagert werden.

Eine der wärmsten Zonen im Kühlschrank ist die Tür, schließlich liegt sie am weitesten vom Verdampfer entfernt. Hier steigt in der Regel die warme Luft nach oben. In der Tür werden etwa Getränke und Eier gelagert, Lebensmittel also, die nicht unmittelbar vom Verderben bedroht sind, aber dennoch kühl gehalten werden sollen.

Kühlzonen auf einen Blick:

  • oberer Bereich: sieben bis acht Grad Celsius
  • mittlerer Bereich: etwa fünf Grad Celsius
  • unterer Bereich (Glasplatte): zwei bis vier Grad Celsius
  • Gemüsefach: sechs bis acht Grad Celsius
  • Kühlschranktür: 4 (unten) bis 11 (oben) Grad Celsius
Die richtigen Lebensmittel an der richtigen Stelle im Kühlschrank lagern
Die richtigen Lebensmittel an der richtigen Stelle im Kühlschrank lagern

Das Gemüsefach

Das Gemüsefach stellt eine Besonderheit innerhalb der Temperaturzonen dar. Da die Schubfächer aus Plastik nach oben hin durch die Glasplatte geschützt sind, kann die kalte Luft nicht bis in die Gemüsefächer absinken. Hier herrschen meist Temperaturen um 8°C, die das Gemüse frisch halten und es dennoch nicht der Gefahr einer zu großen Kälte aussetzen.

Es gibt auch Kühlschrankmodelle, bei denen die LEDs im Gemüsefach auch bei geschlossener Kühlschranktür leuchten. Dies dient der Simulation des Sonnenlichts, was dem Abbau von Vitaminen durch die Lagerung entgegenwirken kann.

Das Gefrierfach

Ebenso wie das Gemüsefach ist auch das Gefrierfach vom großen Innenraum des Kühlschranks abgetrennt und somit nicht Teil der Luftzirkulation. In älteren Geräten gibt es lediglich ein kleines Eisfach, welches allenfalls geeignet ist, um Eiswürfel zu bereiten und dort auch zu lagern.

Je nach Kennzeichnung mit Sternen sind solche Gefrierfächer jedoch auch in der Lage, ihren Innenraum bis unter -18°C abzukühlen. Hier gibt die Anzahl der Sterne Auskunft über die Kühlfähigkeit des Gefrierfachs.

Weitere Kältezonen

Neben den klassischen Temperaturzonen im Innenraum haben moderne Kühlschränke noch eine ganze Reihe weiterer Kältezonen, die unterschiedlich zu nutzen sind. Da gibt es etwa Kellerzonen, deren Temperatur höher ist als im Innenraum eines herkömmlichen Kühlschranks. Dort können etwa Gemüse- und Obstsorten gelagert werden, die empfindlich gegenüber Kälte sind.

Dem gegenüber hat die so genannte 0-Grad-Zone eine deutlich niedrigere Temperatur als der große Innenraum des Kühlschranks. Hier kann man vor allem Obst und Gemüse lange frisch und knackig halten. Allerdings sollten kälteempfindliche Sorten wie etwa Gurken, Kartoffeln oder Tomaten nicht in der 0-Grad-Zone ihren Platz finden.

Je nach Ausstattung und Hersteller finden sich in Kühlschränken gar Zonen mit einer unterschiedlichen Luftfeuchtigkeit. Da sollte in den trockeneren Bereichen Lebensmittel wie Fleisch oder Fisch ihren Platz finden, während die höhere Luftfeuchtigkeit für Obstsorten und Salate optimal ist.

Hinweise zur Kühlschrankautomatik

Zusätzliche Waren, die in das dafür vorgesehene Kühlschrankfach hineingelegt werden, müssen, wie es formuliert wird, runter kühlen. Das regelt die Kühlschrankautomatik.

Sie sorgt dafür, dass in der jeweiligen Kühlschrankzone die eingestellte Temperatur herrscht. Durch die hinzugefügte Ware erhöht sich die Temperatur vorübergehend.

Das Kühlaggregat übernimmt die Aufgabe, die Temperatur schnellstmöglich zu senken. Je besser und leistungsfähiger der Kühlschrank ist, umso schneller geht das.

In diesem Zeitraum erhöht sich der Strombedarf, weil der Kühlschrank mehr und aktiver arbeitet. Das betrifft nur die einzelne Temperaturzone, die von der neu hinzugekommenen Ware betroffen ist.

In der heutigen Zeit erkennt der technisch moderne Kühlschrank, wann wie gekühlt werden muss. Das geschieht automatisch. Je mehr Waren lagern, desto mehr muss gekühlt werden.

Das ist aber nur temporär der Fall, bis die zusätzlichen Waren dieselbe Kühltemperatur erreicht haben. In diesem Stadium, wenn also alles gleichmäßig gekühlt ist, kühlen sich die Waren selbst, wenn sie eng nebeneinander liegen.

Eingefrorene Brote, Kuchen, Fleischstücke oder Gemüsebeutel strahlen die eigene Kälte auf die Nachbarprodukte ab. Die tun das ihrerseits ebenso. Auf diese Weise tragen die gekühlten Produkte selbst zum Kühlen bei.

Umgekehrt ist das genauso bei Wärme. Mehrere Menschen erwärmen einen kleinen Raum durch ihre eigene Körpertemperatur. Das Reduzieren der Heiztemperatur ist nur eine Frage der Zeit.

Temperaturzonen

Ein gut- oder randgefüllter Kühlschrank verbraucht, wenn überhaupt, nur unwesentlich mehr Energie als ein mäßig gefülltes Modell. Innerhalb der Temperaturzonen reguliert sich die Kühltemperatur automatisch.

Wenn das Gefrierfach aufgefüllt wird, dann bleibt dadurch die Temperaturzone im oberen Fach oder in der Kühlschranktür unberührt. Entscheidend sind die Einstellung und die Überwachung der vom Hersteller vorgegebenen Kühlschranktemperatur.

Kühlschrankmodelle machen akustisch darauf aufmerksam, wenn einzelne Temperaturzonen nicht wie vorgesehen gekühlt sind. Das ist beispielsweise der Fall, wenn neue Ware eingelagert wird. Je nach Marke und Modell piept oder spricht der Kühlschrank solange, bis er in jeder Temperaturzone seine Normaltemperatur wieder erreicht hat.

Sinnvolle Verteilung: Tipps zur Befüllung

Kennen Sie das auch? Der Kühlschrank ist eigentlich groß genug, dennoch hat man ständig das Gefühl, man könnte eigentlich den doppelten Platz genauso gut füllen? Haben Sie keine Ordnung im Kühlschrank und müssen Sie Ihre Lebensmittel immer umständlich suchen?

Das Problem lässt sich ganz einfach lösen, nämlich dadurch, dass man sich ein eigenes Ordnungssystem im Kühlschrank schafft. Natürlich unterliegt dies den persönlichen Vorlieben und Nahrungsgewohnheiten, ein paar Vorschläge und Anregungen dazu können wir Ihnen aber trotzdem geben.

Allgemein gilt:

  • sollten sich Eisschichten an den Wänden bilden, sollte der Kühlschrank abgetaut werden
  • die Kühlschranktür sollte nicht unnötig lang offenstehen
  • der Kühlschrank sollte nicht überfüllt werden
  • Gemüse und Obst sollten möglichst schnell verzehrt werden, um Nährstoffverlust zu verhindern

Befüllung abhängig von der Temperatur

In das obere Fach können z.B.

  • Reste vom Vortag
  • gegrilltes Fleisch
  • fertige Salate und
  • Marmeladen

gelegt werden. Das mittlere Fach eignet sich für Milchprodukte wie

  • Joghurt
  • Käse
  • Sahne und
  • Quark.

Im unteren Fach werden leicht verderbliche Lebensmittel untergebracht, wie Fleisch, Wurst oder Fisch. Im Gemüsefach finden einige Obst- und Gemüsesorten Platz, ausgenommen kälteempfindlichen Sorten.

Doch man kann bei der Befüllung auch anders vorgehen...

Befüllung der Tür

Nutzen Sie die Tür des Kühlschranks als Stauraum für Kleinigkeiten. In den verstellbaren Ablagefächern lassen sich ganz hervorragend die vielen Kleinteile unterbringen, die Sie häufig benötigen.

Von den Eiern bis zur Kräuterbutter oder Senftube findet alles in den praktischen Ablagekästen Platz. Ebenfalls in der Tür unterzubringen lohnen sich Flaschen, Saft- oder Milchtüten.

Befüllung des Gemüsefachs

Ebenfalls bereits vorgegeben ist die Bestimmung der Gemüsefächer. In den praktischen, meist durchsichtigen großen Schubladen am Kühlschrankboden lassen sich

  • große Saltköpfe
  • Brokkoli
  • Gurken
  • Blumenkohl

und vieles mehr unterbringen. Vor allem runde Objekte sind hier gut aufgehoben, da sie durch die Begrenzung nicht zur Seite oder nach vorne wegkullern können.

Die Qual der Wahl

Bei den anderen Fächern haben Sie die freie Wahl. Eine Möglichkeit ist es zum Beispiel, die Einlegeböden in unterschiedlicher Höhe anzurichten, so dass hohe und schmale Fächer entstehen. Dann können Sie Ihre Objekte nach Größe sortieren.

Oder Sie schaffen gleichgroße Fächer und sortieren die Inhalte nach Genre. In einem Fach lagern zum Beispiel Milchprodukte, in einem anderen Fleisch.

Dinge, auf die Sie nicht so häufig zugreifen, stellen Sie am besten in das oberste Fach. Solche, die Sie täglich entnehmen und austauschen, sind am besten in einem bequem zugänglichen Fach untergebracht.

Ein guter Trick zur bequemeren Vorratshaltung ist es auch, ein Fach des Kühlschranks für diejenigen Lebensmittel zu reservieren, deren Haltbarkeitsdauer beschränkt ist. Ein geöffneter Sahnebecher zum Beispiel sollte schnell verbraucht werden, ebenso wie alle anderen angebrochenen Packungen. Liegen diese immer am selben Platz, so ist ein guter Überblick gewährleistet und es werden keine wertvollen Lebensmittel verschwendet.

Achten Sie auch darauf, dass die kühlste Zone in Ihrem Kühlschrank stets an der Rückwand ist. Je nach Einstellung können dort befindliche Gegenstände auch leicht anfrieren oder gefrieren. Deshalb sollte dort möglichst kein Gemüse lagern, während Milchprodukte weitgehend unempfindlich sind.