Dekorfolien - Nutzungsmöglichkeiten sowie Tipps zum Anbringen und rückstandslosen Entfernen

Mit Dekorfolie lässt sich Vieles machen - an Möbelstücken, in der Küche oder am Badezimmerfenster kann sie unterschiedliche Funktionen einnehmen bzw. für einen neuen Look sorgen. Mit ein bisschen Geschick kann man sie faltenfrei und ohne Lufteinschlüsse anbringen. Aber was, wenn sie einmal wieder entfernt werden muss? Das kann, je nach Material auf dem sie klebt, unter Umständen schwierig werden. Lesen Sie über die Nutzungsmöglichkeiten von Dekorfolien, und wie Sie diese anbringen und auch wieder entfernen können.

Von Kathrin Schramm

Dekorfolien - Arten und Nutzungsmöglichkeiten

Die meisten Dekorfolien sind selbstklebend. Sie werden hauptsächlich für Möbel und Türen verwendet. Diese Dekorfolien sind unifarbig, mit Mustern oder oft auch im Holzdekor zu erhalten.

Es gibt auch Sichtschutzfolien für Fenster, die unterschiedliche Dekore haben. Man findet auch Dekorfolie in Edelstahloptik; diese werden hauptsächlich für weiße Kühlschränke oder Waschmaschinen verwendet.

So erhalten alte Möbelstücke in kürzester Zeit einen neuen Glanz. Ohne aufwendiges Streichen oder Lackieren erstrahlen ältere Möbel oder Türen oder sogar ganze Küchen in neuem Licht.

Außerdem bieten sie eine kostengünstige Alternative zur Neuanschaffung. Manchmal werden die Dekorfolien auch im Autoinnenbereich eingesetzt.

Mit der Dekorfolie kann man kleine und auch große Flächen verändern und umgestalten. Manche Hersteller bieten auch Folien an, die nass verklebt werden können - so erhält man ein blasenfreies Ergebnis.

Dekorfolien gibt es in den verschiedensten Designs. Manche imitieren Stein-, Marmor- oder Holzstrukturen, andere überzeugen durch knallige Farben und bunte, lustige Muster. Mit Sicherheit aber ist das richtige für jeden Geschmack dabei.

Beispiele

Die Nutzungsmöglichkeiten von Dekorfolien sind vielfältig.

Anwendung an Möbelstücken

Besonders verbreitet ist die Anwendung von Dekorfolien an und in Möbelstücken. So lassen sich damit sowohl die Innen als auch die Außenflächen, beispielsweise von Holz- und Spanplattenmöbeln, bekleben.

Praktisch ist auch das Bekleben der Einlegeböden in Schränken, da diese oftmals stark beansprucht werden - Kratzer lassen sich auf diese Weise vermeiden. Auch, wenn es sich etwa um ein altes Möbelstück handelt, für das man keine neuen Einlegeböden mehr bekommt, bietet die Dekorfolie eine praktische Alternative zur Neuanschaffung.

Dekorfolien werden auch gerne zum Bekleben von Kisten verwendet. Diese lassen sich somit im passenden Stil zur restlichen Einrichtung im Arbeits-, Wohn- oder Schlafzimmer aufbewahren.

Anwendung in der Küche

Auch in der Küche leisten Dekorfolien gute Dienste. Besonders praktisch ist, dass sie sich leicht reinigen lassen: mit einem feuchten Tuch abgewischt, sind sie schnell wieder sauber. Man kann sie beispielsweise an die Wand über der Arbeitsplatte aufkleben, um die Tapete zu schonen. Auch auf den Esstisch, zum Beispiel mit dekorativem Blumenmuster, lässt sie sich anbringen.

Folie als Sichtschutz für das Badezimmerfenster

Sie duschen lieber ungestört? Verständlich - doch leider sind längst nicht alle Badezimmerfenster mit einem entsprechenden Sichtschutz ausgestattet. Spezialfolien bieten eine willkommene und zudem kostengünstige Alternative zu Rollo und Jalousie.

Alternativen zu Jalousinen und Rollos

Glatte, durchsichtige und gut einsehbare Badezimmerfenster gewähren freie Sicht für neugierige Blicke. Um dem entgegen zu wirken und die Privatsphäre zu wahren, gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten. Jalousien und Rollos bieten den gewünschten Sichtschutz, sind jedoch nicht immer praktisch genug:

Zum Lüften muss das Rollo hochgezogen werden, zum Duschen entsprechend verdunkelt. Eine oftmals sinnvollere Alternative ist die Folie speziell für Fenster. Hierbei handelt es sich um ein Spezialprodukt, welches direkt auf die Fensterscheibe aufgebracht wird. Positiver Effekt: Die Folie bietet einen optimalen Sichtschutz, lässt aber gleichzeitig genügend Licht ins Zimmer.

Sichtschutz-, Milchglas- und Spiegelfolien

Sichtschutzfolien sind fürs Badezimmer, aber auch für andere Räume in der Wohnung geeignet. Sie werden in ganz verschiedenen Ausführungen angeboten.

Bewährt haben sich zum Beispiel so genannte Milchglasfolien, welche die Fensterscheibe ganz oder teilweise bedecken können. Der Name kommt nicht von ungefähr: Diese Folien wecken den Eindruck einer echten Milchglasscheibe. Selbst bei näherem Hinblicken können hier keine Details von außen eingesehen werden.

Eine andere Variante stellen sogenannte Spiegelfolien dar. Hier wird der gewünschte Sichtschutz durch einen Spiegeleffekt erreicht.

Haftungsbeschaffenheit

Ein weiterer Aspekt umfasst die Haftung der unterschiedlichen Produkte: Viele Folien kommen in selbstklebender Ausführung daher.

Diese Sichtschutzfolien müssen besonders sorgfältig zugeschnitten und angepasst werden, da sie sehr stark und mitunter über Jahre haften können. Falten und Luftblasen in der Folie sind dann besonders ärgerlich.

Eine weitere Möglichkeit sind statisch haftende Produkte: Hier ist kein Kleber nötig, um den sicheren Halt zu gewährleisten. Bei Nichtgefallen können diese Spezialfolien schnell wieder entfernt werden.

Der richtige Untergrund für gut haftende Dekorfolien

Perfekter Untergrund: Als beste Basis für die Dekorfolie gilt ein sauberer, ebener Untergrund - eine Vorbehandlung kann u.U. notwendig sein.

Möchten Sie Ihre alten Möbelstücke mit Dekorfolie verschönern? Dann sollten Sie darauf achten, dass die Beschaffenheit des Untergrunds optimal ist. Denn je besser der Untergrund, umso stärker und länger haften auch die Folien.

Prinzipiell gilt, dass Dekorfolien auf einem sauberen und ebenen Untergrund am besten halten. Löcher und Unebenheiten im Untergrund sind auch durch die Folie noch zu erkennen.

Deshalb sollten Sie den zu beklebenden Untergrund entsprechend vorbehandeln. Ist er zum Beispiel stark verschmutzt, so sollten Sie den Schmutz gründlich entfernen, zur Not mit einem Spachtel.

Auch Schmutzreste wie Kleckse von Ölfarbe oder Verschmutzungen mit klebrigen Rückständen sollten gut entfernt werden. Je nach Beschaffenheit können sie die Folie sonst von der Unterseite her angreifen und langfristig hässliche Flecken verursachen.

Feinarbeit mit Schmirgelpapier

Wenn Sie den groben Schmutz entfernt haben, sollten Sie also - wenn nötig - noch mit einem Schmirgelpapier nacharbeiten. Entfernen Sie alle groben Reste mit grobem Schmirgelpapier, arbeiten Sie dann mit einer feineren Körnung noch einmal vorsichtig nach, bis der Untergrund eine gleichmäßige Beschaffenheit aufweist. Auch wenn Sie ein Objekt mit einer festen Lackschicht bekleben möchten, kann sich das Anrauhen der Oberfläche mit einem feinen Schleifpapier auszahlen.

Materialauswahl

Erfahrungen haben gezeigt, dass Dekorfolie häufig auf einem Kunststoffuntergrund am besten und am längsten hält. Die Lösungsmittel des Klebers verbinden sich mit den chemischen Bestandteilen der Oberfläche und sorgen für optimalen Halt.

Nicht immer ganz einfach ist Holz als Untergrund. Ist es zu grobporig, kann der Kleber zu wenig Halt finden, und die Folie löst sich vor allem an den Kanten. Bevor Sie ein Holzstück also großflächig bekleben, sollten Sie an einer wenig sichtbaren Stelle einen Klebetest vornehmen.

Ist das Ergebnis nicht befriedigend, könnten Sie versuchen, das Holz mit Haftgrund zu behandeln. Dieser muss allerdings einige Stunden gut abtrocknen, bevor Sie dann die Dekorfolie aufbringen können.

Lackflächen

Möchten Sie Lackflächen bekleben, dann prüfen Sie die Beschaffenheit des Lacks. Ist er schon alt und brüchig, so können durch das Aufbringen der Folie Krümel und Löcher entstehen, die auch durch die Folie hindurch sichtbar sind. Ist der Lack also nicht mehr ganz fest, so sollten Sie ihn nicht nur an- sondern am besten ganz abschleifen.

Dekorfolien professionell anbringen

Besitzen Sie Möbel, zum Beispiel Schränke oder Tische, die qualitativ noch völlig in Ordnung sind, aber Ihnen vom Design und vor allem von der Farbgebung nicht mehr gefallen, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese aufzupeppen. Lackieren, Bemalen oder Streichen bedeutet meist einen erheblichen Arbeitsaufwand und ist nicht Jedermanns Sache. Gerade wenn es schnell gehen soll und Ihr handwerkliches Geschick Grenzen hat, empfiehlt sich das Anbringen von Dekorfolien.

Es ist zwar nicht allzu schwierig, doch sollten Sie beim Arbeiten mit Dekorfolien einige Punkte beachten. Ist die Schutzfolie von der Klebeschicht erst einmal abgezogen, so haftet die Dekorfolie schnell auf einem Untergrund, manchmal auch dort, wo sie gar nicht hin soll. Deshalb ist es wichtig, zügig und entschlossen mit ihr umzugehen.

Vorbereitung

Messen Sie die Größe der zu beklebenden Fläche vorab aus und geben Sie einige Zentimeter für Umbrüche und Kanten zu. Bei schwierigen und unsymmetrischen Flächen sollten Sie die Folie besonders gut zurecht schneiden, denn nur wenn sie vorab bereits passend zugeschnitten ist, wird sie sich beim Aufkleben auch problemlos handhaben lassen und keine Falten bilden.

Besonders wichtig ist dies, wenn Sie Innenflächen bekleben, wie zum Beispiel den Boden einer Schublade. Sind beim Kleben erst einmal Falten entstanden, so sind diese kaum wieder weg zu bringen.

Das Aufkleben

Wenn die Maße stimmen, können Sie die Folie vorsichtig aufkleben. Dazu sollten Sie sie auf keinen Fall ganz abziehen.

Bei einem rechteckigen Element beginnen Sie zum Beispiel an der kürzeren Seite. Ziehen Sie die Schutzfolie dort einige Zentimeter ab und passen Sie das kurze Ende vorsichtig auf das zu beklebende Mobiliar auf.

Feinarbeiten

Nur wenn Sie ganz sauber arbeiten und die Kante exakt ansetzen, werden keine Falten entstehen. Wenn dies nicht sofort gelingt, dann ziehen Sie die Dekorfolie vorsichtig wieder ab und starten einen neuen Versuch.

Erst wenn die Anfangskante sitzt, können Sie die Schutzfolie Zentimeter für Zentimeter weiter abziehen und die Dekorfolie aufkleben. Streichen Sie jede neue Klebestelle mit den Händen oder einem dicken, breiten Pinsel sorgfältig glatt. So gelingt es Ihnen, auch größere Flächen ohne Falten und Lufteinschlüsse zu bekleben.

Der letzte Schliff

Übrigens: Einzelne kleine Lufteinschlüsse können Sie durch das Einstechen mit einer Stecknadel wegzaubern.

Rückstandslose Entfernung

Möchten Sie eine Dekorfolie von einem Möbelstück entfernen? Das ist häufig gar nicht so einfach. Die Rückstände, die von der Dekorfolie auf dem Untergrund verbleiben, bestehen aus der Klebeschicht, die für die Haftung der Folie gesorgt hat.

Je besser die Folie verklebt war, desto schwerer lässt sie sich entfernen. Am einfachsten und besten lassen sich Dekorfolien wieder abziehen, wenn sie erst vor kurzem verklebt wurden. Dann stehen die Chancen gut, dass das Klebematerial noch elastisch ist und sich wenig mit dem Untergrund verbunden hat.

Möchten Sie jedoch eine Folie lösen, die bereits mehrere Jahre auf einem Trägermaterial angebracht ist, so kann es gut sein, dass das Lösungsmittel im Klebstoff bereits das Trägermaterial angegriffen und sich sogar mit ihm verbunden hat. In solchen Fällen ist es zwar auch möglich, die Folie komplett zu lösen, doch sollte man nicht auf einen unbeschadeten Untergrund hoffen.

Vorausdenken

Deshalb sollten Sie sich vor der Verwendung von Dekorfolie darüber im Klaren sein, dass das ursprüngliche Trägermaterial mit großer Wahrscheinlichkeit Schaden nehmen wird. Wenn Sie die Oberfläche Ihres Mobiliars schützen möchten, dann verwenden Sie keine selbstklebende Dekorfolie, sondern lieber eine nicht klebende, dicke Abdeckvariante, möglichst aus Papier.

Entfernung der Dekofolie

Wenn Sie die Dekorfolie jedoch nur entfernen wollen, da sie zum Beispiel abgenutzt ist, und Ihnen nicht mehr gefällt, dann verhält sich die Sache einfacher. Bevor Sie das Möbelstück mit einer neuen Dekorfolie beziehen, sollten die Rückstände der entfernten Folie völlig verschwinden. Dies kann man auf verschiedene Arten erzielen:

Ziehen Sie die Folie möglichst langsam ab. So ist die Chance am größten, dass der Kleber an der Folie verbleibt. Klebereste auf dem Trägermaterial können Sie mit einem weichen Tuch abrubbeln.

Sollte dies nicht gelingen, können Sie mit Haushaltsbenzin oder anderen Lösungsmitteln arbeiten. Beachten Sie dabei jedoch, dass diese auch die Oberfläche des Trägermaterials angreifen.

Eine weitere Möglichkeit besteht im Abschleifen des Trägermaterials. Handelt es sich zum Beispiel um Holz, so können Sie durch geschicktes Abschleifen alle Klebe- und Lackreste entfernen und das Holz anschließend neu lackieren oder mit einer neuen Dekorfolie überziehen.

Wärme

Wärme anwenden: Durch Wärme wie Föhn oder Kirschkernkissen lassen sich Kleberückstände besser lösen.

Manche Kleber lassen sich auch durch Wärmeeinwirkung besser lösen. Dazu können Sie mehrere Kirschkernkissen erhitzen, und auf die zu lösende Folie legen; auch die Anwendung eines Föhns ist denkbar.

Die Wärme dringt durch die Folie bis zum Kleber vor und macht diesen weicher und geschmeidiger. Kühlt er wieder ab, wird er wieder starrer. Deshalb sollten Sie die Folie dann abziehen, wenn sie am wärmsten ist.

Erwärmen Sie die Folie aber immer vorsichtig und nicht zu stark, da sie sonst schmelzen oder sich gar entzünden könnte. Vom Einsatz von Hilfsmitteln wie zum Beispiel einem Bügeleisen ist deshalb Abstand zu nehmen.