Mit dem Boot durch die Industriegeschichte: England einmal anders

Von Nicole Freialdenhoven
15. Oktober 2013

England, das ist für die meisten die Metropole London und vielleicht noch hübsche mittelalterliche Burgen, gepflegte Gärten und die Küste Cornwalls. Kaum deutsche Besucher zieht es je weiter in den Norden - doch gerade hier lässt sich die industrielle Vergangenheit Englands am besten erfahren, als das Herz des britischen Empires in der Region um Manchester schlug. Die alten Industriekanäle, über die einst die Waren zum Hafen von Liverpool oder London geschafft wurden, werden heute von gemütlichen Hausbooten befahren, den sogenannten Narrow Boats.

Das Narrow Boat selbst steuern

Wer will, kann wochenlang mit dem Narrow Boat über die unzähligen Kanäle kreuzen - oder auch nur einen Abend auf den Partybooten von Castlefield Docks in Manchester verbringen. Wer das Narrow Boat selbst steuern will, muss zuvor eine Eignungsprüfung ablegen, zu der neben der Steuerung des Bootes auch die Handhabung der vielen Schleusen gehört.

Insgesamt gibt es in England über 3000 Kilometer Wasserwege zu befahren. Zum Beispiel von Liverpool nach Norden in den malerischen Lake District, oder von Manchester in die alte Wikinger-Stadt York.

Mit dem Hausboot über den großen Kanal

Natürlich ist auch die Reise gen Süden möglich, zum Beispiel von Manchester bis nach London, wo die alten Kanäle sogar ein "Little Venice" hervorgebracht haben. So manchem englischen Hobbykapitän genügte selbst das nicht. Sie wagten sich über den großen Kanal nach Frankreich und setzten ihre Reise dort bis ans Mittelmeer fort.