Neuregelung der Dienstzeiten für Piloten durch das Europäische Parlament verabschiedet

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
10. Oktober 2013

Jetzt hat sich das Europäische Parlament durch eine Mehrheit der Abgeordneten für den Vorschlag der EU-Kommission bei der Neuregelung der Dienstzeiten für Piloten entschieden. Schon seit geraumer Zeit haben auch die Gewerkschaften vor den zu langen Dienstzeiten der Piloten gewarnt, denn viele Piloten sind oftmals übermüdet.

Verkürzung der Arbeitszeit

Die neue Verordnung sieht vor, dass die Nachtflugzeiten auf elf Stunden begrenzt werden, das sind 45 Minuten weniger als bisher. Auch soll die jährliche gesamte erlaubte Flugzeit von bislang 1.300 auf 1.000 Stunden reduziert werden. Zudem beträgt die neue Dienstbereitschaft 16 Stunden und die Nachtflugzeit erstreckt sich auf den Zeitraum zwischen 17 Uhr und 5 Uhr morgens anstatt von 19 Uhr bis vier Uhr früh.

Höheres Unfallrisiko bei längeren Arbeitszeiten

Die Vertreter der Grünen und der Linken wollten noch weitere Verbesserungen haben, weil laut Gutachten die Nachtflugzeit auf zehn Stunden begrenzt werden sollte. Wissenschaftler hatten festgestellt, dass bei einer Dienstzeit von zehn bis zwölf Stunden das Unfallrisiko um das 1,7-fache, bei noch längeren Flugzeiten sogar um das 5,5-fache steigt. Außerdem wird die Dienstbereitschaft nicht als Arbeitszeit gewertet, so dass ein Pilot bis zu 22 Stunden wach sein kann.

Kompromiss statt alter Regelung

Auch die Pilotenvereinigung Cockpit bezeichnet die Neuerungen als unzureichend. Doch hätte sich die Mehrheit der Abgeordneten gegen den Vorschlag entschieden, so wäre es weiterhin bei der alten Regelung geblieben.